Freitagsfragen – Christmas Aftermath

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Hallo, liebe Leserinnen und Leser,

ja, ich weiß, ich habe gesagt, dass mein Blog bis ins neue Jahr in eine Pause geht und wollte das auch so umsetzen. Zum Teil beruhte dieser Entschluss aber auch auf der Entscheidung von nickel vom Brüllmausblog, in diesem Jahr keine neuen Freitagsfragen mehr zu stellen.

Aber hey, zwischendurch muss man auch mal Mut zur Inkonsequenz haben. Also gibt es doch noch eine nachweihnachtliche Ausgabe, die ich nun – in aller Kürze – zu beantworten gedenke.

Die Fragen und Antworten lauten:

1| Was hast Du in diesem Jahr zu Weihnachten verschenkt?

Geschenkemäßig verlief Weihnachten in diesem Jahr bei mir in überschaubarem Umfang. Ich habe, unter anderem und wie eigentlich immer, Bücher verschenkt. Und andere Kleinigkeiten. Ganz unter anderem eine Kleinigkeit, die aufgrund eines besch*******, gottv*********, verfl******* großen Onlinehändlers mit A noch immer nicht angekommen ist, obwohl terminlich nicht später geordert als alles andere auch. Der ortsansässige Handel hätte mir die Kleinigkeit längst organisiert. Und vorbei gebracht. Mit einem berittenen Boten. Auf einem Einhorn. Aber nein …!

Hach, wir sind alle entspannt …

2| Wo und mit wem hast Du Weihnachten verbracht?

Zu Hause. Mit der Familie. Dann auswärts. Mit anderen Teilen der Familie. Dann wieder zu Hause. Mit der Familie. Nuff said.

3| War es eine schöne Zeit?

Hmmm, referiere ich jetzt erneut meine Einstellung zu Weihnachten für alle? Nein, ich denke nicht. Deshalb: And now for something completely different.

4| Die Wahl der Qual: Ein ganzes Jahr lang täglich Weihnachten oder die nächsten 10 Jahre gar nicht mehr?

Ich gebe zu, auf die Frage habe ich ungefähr so reagiert, wie Tom Hanks auf die im Boden versinkende Badewanne im Film „Geschenkt ist noch zu teuer“, nämlich mit eher hysterischem Gelächter.

Wenn ein Jahr lang Weihnachten wäre, wäre ich nach vier Wochen in echt schlechter physischer und psychischer Verfassung, nach acht Wochen ein Fall für eine Betty-Ford-Klinik und nach 12 Wochen eine Gefahr für die Allgemeinheit, das lassen wir also lieber.

Ich nehme die nächsten 10 Jahre ohne Weihnachten. Aber, hey, warum eigentlich so knauserig: Machen wir 100 daraus!

 

In diesem Sinne verabschiede ich mich nun wirklich in eine kurze Pause, wünsche euch allseits einen schönen Restfreitag, ein schönes Wochenende und einen guten Rutsch. Und wenn ihr es irgendwie einrichten könnt, dann sorgt dafür, dass die Verwendung von Feuerwerkskörpern den Partygästen überlassen bleibt, die ihren Tag nicht schon mit einer Feuerzangenbowle begonnen haben.

Gehabt euch wohl!

 

Hohoho!

Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser,

nun hat es doch nicht mehr für eine Rezension am letzten Samstag gereicht. Stephan M. Rother muss also noch etwas weiter warten, wofür ich an dieser Stelle um Entschuldigung bitte. :-)

Darüber hinaus wünsche ich euch, liebe Leserinnen und Leser, ein wunderschönes, möglichst friedliches und besinnliches Weihnachtsfest. Wer mich näher kennt, oder auch nur gelegentlich bei mir liest, weiß, dass ich ja eher ein gespaltenes Verhältnis zu den kommenden Feiertagen habe, meine Devise bis Mittwoch lautet daher schlicht: „Überleben!“ ;-)

In der Hoffnung, dass mir das gelingen möge, geht mein Blog hiermit in eine kleine – vielleicht nur einwöchige – Pause, schließt also hiermit für dieses Jahr sein Pforten.

Feiert schön und gehabt euch wohl!

abc.etüden KW 51/52 Nr. II

Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser,

bevor es nach einer Rezension, die ich für Samstag eingeplant habe, wenn denn mal endlich etwas so funktioniert, wie ich mir das vorstelle, für den Rest des Jahres wohl etwas ruhiger an dieser Stelle wird, unternehme ich den Versuch, die Ereignisse aus meiner letzten Etüde zum Abschluss (?) zu bringen. Die Schreibeinladung kommt von Christiane, die Wortspende von dergl und die Worte lauten weiterhin

Regenbogen
transparent
bluten

und werden mich, so vermute ich, diesmal vor größere Schwierigkeiten stellen. Nun denn, wohlan:

„Spinner!“, spie Agathe verächtlich aus, als ihr Blick auf das große Transparent mit der Aufschrift „Roboter raus!“ fiel, welches von Anhängern des PEGRODA-Bündnisses gerade auf der Straße am Café vorbeigetragen wurde.

„Lenk nicht ab!“, warf Matteo mit Augenzwinkern ein. „Erkläre mir lieber, wie man dieses Buch nicht mögen kann.“

„Ach, weißt Du, Goethes „Werther“ ist so  – kindisch …“, sagte sie.

„Kindisch?“ fuhr Matteo mit gespielter Entrüstung auf. „Ich kriege Schnappatmung! Das Buch ist …, es geht um Liebe! Unerfüllte Liebe – wie kann man …“ „Jetzt oder nie“, dachte er sich. „Agathe, ich muss Dir etwas erzählen …“

„Halt, nein, ich zuerst,“, unterbrach sie ihn.

„Was denn?“

„Ich ziehe um.“ erklärte sie begeistert.

„Wie jetzt? Wann? Wohin?“ stammelte Matteo.

„Na, Du weißt doch, dass mein Sohn bei der Deutschen Botschaft arbeitet. Und ich, nun ja, ich bin nicht mehr die Jüngste. Und ich habe jahrzehntelang weit entfernt von meinen Kindern gelebt, die sich in die halbe Welt verteilt haben. Und kürzlich hat mir mein Sohn gesagt, dass in seiner Straße ein kleines Häuschen zum Verkauf steht. Also habe ich hier alles verkauft und ziehe in zwei Wochen um.“, berichtete sie freudestrahlend.

„Deutsche Botschaft? Hier in Rom?“ fragte er.

„Ach, aber nein“, sie kicherte, „in Windhuk, Namibia.“

„In Nam… – was?“

„Namibia, ein Staat im Südw…“ wollte sie erklärend hinzufügen.

„Ich weiß, wo Namibia liegt!“, fuhr er dazwischen.

„Na, das wollte ich Dir jedenfalls sagen. Was wolltest Du?“ fragte sie.

„Ach, nichts …“ seufzte er, fühlte wieder sein Herz bluten und sah vor seinem inneren Auge einen Regenbogen in Myriaden bunter Splitter zerspringen.

Zwei Wochen später. Das Taxi zum Flughafen fuhr vor.

„Tja, dann …“ sagte sie.

„Tja, dann.. „, sagte er.

Sie stieg ein, das Taxi fuhr los.

Agathe beugte sich aus dem Fenster und winkte.

„Halt, warte, ich muss …!“ schrie er hinterher.

„Waaaas?“  rief sie zurück.

„Ach, nichts …“

 

300 Wörter.

Ich wünsche allseits noch einen schönen Restdonnerstag.

Gehabt euch wohl!

Prangenten e. V. prangert an: Besser passend zahlen in Berlin, sonst…

Hallo, liebe Leserinnen und Leser,

in meiner Eigenschaft als „alleiniger Vorsitzender“, sowie für die Öffentlichkeitsarbeit und das Printmarketing des kürzlich vom lieben Bloggerkollegen René und mir ins Leben gerufenen „Prangenten e.V.“ verantwortlich Zeichnenden, erlaube ich mir, an dieser Stelle auf einen Beitrag des eben genannten Kollegen zu verweisen, der seine Prangenz diesmal auf die Eigenheiten des Verkaufspersonals im Backhandwerk in Berlin richtet, das in der Mehrheit sicherlich sehr freundlich ist, das aber einfach nicht so zeigen kann …!

Ein Blog von einem Freund. Von Humor. Und Spass. Aus Berlin.

Vor ein paar Tagen zerrten Bloggerkollege fraggle und ich den „Prangenten e.V.“ in die Existenz. Der Zuspruch war erfreulich, zahlreich, erfreulich zahlreich und machte Mut. Mut zur Prangenz*! Eingegangene Bewerbungen wurden gesichtet und alle für gut befunden. Wer sich unseren Themen also anschließen möchte, der soll sich gerne daran und darüber her machen. Wir freuen uns auf die Teilnahme und vielen Dank an alle.

Während fraggle vorgestern bereits, und aus berechtigtem Grund, ein lokales Thema mit Straßenschildern angeprangert hat, geht es mir um eine Berliner Eigenart.

Denn ich bin Berliner. Mit ganzem Herz. Und Tränen in den Augen als ich als Kind wieder nach Hause außerhalb Berlins fuhr. Also mit allem was dazu gehört. Ich bin Fan dieser Stadt, die die Freundlichkeit auf der Zunge durch die selbige chauffiert. Meist ist sie allerdings gut versteckt. Leider nicht die Zunge, eher die Freundlichkeit. Das macht aber nichts. Denn so wie der…

Ursprünglichen Post anzeigen 714 weitere Wörter

abc.etüden KW 51/52

Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser,

gestern verschickte die geschätzte Bloggerkollegin Christiane die nächste Schreibeinladung für die abc.etüden in den Kalenderwochen 51 und 52. Und da aufgrund einer Verkettung unglücklicher Umstände in jüngerer Vergangenheit – und das bitte ich, durchaus als Euphemismus zu verstehen – mein Lesefluss vollständig zum Erliegen gekommen ist, kann ich meinem Kerngeschäft, den Rezensionen, derzeit nicht so nachgehen, wie ich das gerne möchte.

Als Ersatz versuche ich mich mal an einer weiteren Ausgabe der abc.etüden. Wir nähern uns mit großen Schritten den dunkelsten Tagen des Jahres und auch bei meinem Protagonisten aus meiner Etüden-Premiere scheint sich einiges verdunkelt zu haben. Grund genug, sich ihm nochmals zu widmen.

Das Beitragsbild stammt von Christiane, die Wortspende kommt diesmal von der lieben Kollegin dergl und die Wörter lauten:

Regenbogen
transparent
bluten

 

Frustriert schlug Matteo das Exemplar von Goethes „Italienischer Reise“ zu und ging wieder ins Haus. Die Worte des Dichterfürsten erreichten ihn heute nicht. Was nicht verwunderlich war, weilten seine Gedanken doch schon seit Tagen bei Agathe.

Erstmals gesehen hatte er sie beim Bäcker und war sofort verzaubert. Er staunte nicht schlecht, als er einige Tage später wieder auf sie traf, im Café beim angeregten Gespräch mit seinem Nachbarn Giorgio. Er setzte sich dazu, und erlebte einen wundervollen Vormittag.

Seitdem konnte er an nichts anderes mehr denken, als an Agathe. Eigentlich wollte er ihr das sagen, fürchtete sich aber vor ihrer Reaktion. Außerdem wusste er noch so gut wie nichts von ihr, außer, dass sie aus Deutschland kam und Literatur liebte. Und sie war augenscheinlich einige Jahre jünger als er, aber das hatte ihn noch nie gestört. Doch sonst wusste er nichts. Vielleicht war sie sogar verheiratet? Sicherlich war sie das, wie sollte es anders sein!? Er könnte Giorgio fragen, würde aber den Teufel tun!

Sein Herz begann zu bluten beim Gedanken, dass es bei diesem einen Vormittag im Café bleiben könnte. „Lieber Himmel!“, dachte Matteo, „ich bin 92 Jahre alt und benehme mich wie ein Pennäler!“

Frustriert betrat er das Wohnzimmer, zog die halbtransparenten Vorhänge zu und ließ sich aufs Sofa fallen. Sein Blick fiel auf den in allen Farben des Regenbogens schillernden Druck von Paul Klees „Burg und Sonne“.

„Nein, das ertrage ich jetzt nicht!“, dachte er und begann in seinem umfangreichen Drucke-Fundus zu wühlen. „Guernica?“ lachte er, „nein, so schlimm ist es auch wieder nicht!“

Kurz danach zierte Claude-Marie Dubufes „La Suprise“ die Stelle, die eben noch Klees Bild eingenommen hatte. „Besser!“, dachte Matteo, „viel besser!“. Auf dem Sofa ausgestreckt und in eine Decke eingewickelt starrte er auf das Bild und dachte: „Was mache ich denn nur?“

 

300 Wörter.

Ich wünsche allseits einen schönen Wochenbeginn.

Gehabt euch wohl.

Prangenten e.V. prangert an: Straßenschilder!

 

Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser,

ein paar Tage ist es her, dass der geschätzte Bloggerkollege René und ich den selbsternannten „non-profit-Haufen“ „Prangenten e.V.“ ins Leben gerufen haben. Mittlerweile sind schon mehrere Mitstreiter und Innen dazugekommen, was nichts anderes als einen Mitgliederzuwachs von mehreren hundert Prozent bedeutet. Ich bin versucht, Andrea Nahles eine Mail zukommen zu lassen, in der ich auf diesen Mitgliederzuwachs hinweise, aber ich fürchte, sie hat gerade schon genug Schwierigkeiten, da muss man ihr nicht mutwillig die Tränen in die Augen treiben.

Nun, sämtliche neuen Mitstreiter heiße ich an dieser Stelle schon mal herzlich willkommen. Herzlichen Dank an alle.

Für die, die es bislang nicht mitbekommen haben: Das Ziel von „Prangenten e.V.“ ist es, Dinge anzuprangern. Wann immer irgendwo, irgendwie, irgendetwas passiert, das es wert ist angeprangert zu werden, werden wir es tun! Und da wir den Worten auch irgendwann einmal Taten folgen lassen wollen, fange ich einfach schon mal an:

 

Autofahrer haben es ja manchmal wirklich nicht leicht. Und Autofahrer sind, aus meiner Sicht, eine ganz besondere Spezies. Diese besteht, nach meinen eigenen Erfahrungen, zu etwa einem Drittel aus Deppen. Als Beispiel sei dafür eine Fahrt zur Arbeit in der letzten Woche genannt, in der ich beispielsweise direkt nach dem Einbiegen auf eine Bundesstraße nach einer Ampel überholt wurde, ohne dass dem Nachfolgenden schon klar gewesen sein dürfte, ob ich nicht vielleicht auch rasen will, eine Fahrt, bei der ein mir Entgegenkommender zum Zwecke des Abbiegens meine Fahrbahn kreuzte, was kein Problem gewesen wäre, wenn ich nicht hätte stark abbremsen müssen, um eine Kollision zu vermeiden, und nein, ich war nicht zu schnell, eine Fahrt bei der mir auch der Klassiker begegnete, nämlich Menschen die beim Abbiegen erst bremsen und dann blinken. Der Fahrradfahrer, der mir auf der rechten Seite entgegenkam, und in mir den Gedanken „Entweder Du fährst auf der falschen Seite oder in die falsche Richtung!“ auslöste, ist zwar kein Autofahrer, sei an dieser Stelle aber mal erwähnt, um klarzustellen, dass Autofahrer nicht die einzige Verkehrsteilnehmergruppe sind, die zu nicht unwesentlichen Teilen aus Deppen  besteht.

Ein weiteres Drittel machen diese Asphalt-Rambos aus, denen Papi zum Führerschein einen nagelneuen 7er-BWM unter den Hintern schiebt. Diesen Papis sei an dieser Stelle nochmal gesagt: Das ist keine gute Idee!

Und dann bleiben als letztes Drittel noch Autofahrer wie ich. Und wie ihr alle, die ihr ähnlich unfehlbar seid wie ich. Menschen, die entspannt, besonnen, vorausschauend und fehlerfrei Auto fahren. *hüstel*

Diesen Menschen macht man seit Neuestem im in der Nähe meiner Heimtstadt gelegenen Mittelzentrum das Leben unnötig schwer. So wird dort seit geraumer Zeit an allen Ecken und Enden gebaut. Damit geht in den meisten Fällen eine alternative Straßenführung einher. Dieser alternativen Straßenführung – und eigener Dummheit – habe ich es übrigens zu verdanken, neulich mein neues Auto nicht unerheblich demoliert zu haben. Aber das ist eine andere Geschichte und soll an einem anderen Tag erzählt werden, nichtsdestotrotz werde ich mir demnächst den für Straßenbauarbeiten verantwortlichen Menschen aus der Stadtverwaltung „ausleihen“,  und ihn oder sie am Ohrläppchen auf meine noch nicht vorhandene Anhängerkupplung tackern, um anschließend mehrere tausend Kilometer über diverse Schotterstraßen des Lipperlandes zu ballern. Ich wollte es nur schon mal gesagt haben …

Nun, und manchmal geht mit der alternativen Straßenführung auch eine zusätzliche Beschilderung einher, die nun aber seltsame Blüten getrieben hat, wie gestern im Lokalteil der hiesigen Tageszeitung zu lesen war.

Was war passiert?

Nun, man hat in einer Einbahnstraße gebaut. Und die dort tätigen Arbeiter haben daher hinter das Einbahnstraßenschild ein Sackgassenschild gestellt. Allerdings recht schräg, so dass es dem einen oder anderen Autofahrer erst auffiel, als er schon in die Straße reingefahren war. Und da fängt dann das Problem an. Man kann die Straße zwar be-, aufgrund der Bauarbeiten aber nicht durchfahren, man darf aber auch nicht wieder zurück fahren, weil man sich ja in einer Einbahnstraße befindet! Hätten diverse betroffene Fahrer nicht mutwillig gegen die Straßenverkehrsordnung verstoßen und die Straße im Rückwärtsgang wieder verlassen – sie würden dort heute noch stehen und kämen weder vor noch zurück.

Die zuständige Baufirma teilte übrigens mit, dass man das Sackgassenschild immer dann aufstelle, wenn Baumaterialien geliefert werden, was schon mal zwischen 10 Minuten und mehreren Stunden dauern könne, während denen dann die Durchfahrt nicht möglich ist. Ich bin ernsthaft versucht, darauf zu bauen, dass dort morgen früh wieder Material angeliefert wird, um dann „versehentlich“ in diese Straße einzubiegen, um dann meinen Chef anzurufen und zu sagen: „Ich weiß, dass ich eigentlich arbeiten müsste, aber was soll ich machen!? Ich komme hier nicht weg, ohne gegen geltende Gesetze zu verstoßen!“

Vielleicht ist das alles aber auch nur der subtile Versuch der Stadt, Fahrverbote durchzusetzen …

Neue Besen prangern gut. Wir stellen vor: Prangenten e. V.

Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser!

An dieser Stelle erlaube ich mir, in eigener Sache, einen Beitrag des geschätzten Bloggerkollegen René zu rebloggen, mit dem ich nun in Zukunft zusammen das oben genannte Projekt „Prangenten e.V“ hochziehen werde.

Wer wissen möchte, was es damit auf sich hat, dem empfehle ich also einen Besuch von Renés Blog. Zum Einen, weil er sozusagen, zugebenermaßen, das Mastermind hinter dieser Idee ist, zum Andere, weil sein Blog auch abseits davon sehr lesenswert ist.

Ein Blog von einem Freund. Von Humor. Und Spass. Aus Berlin.

„Ich prangere das an…“. Ausgehend von diesen anscheinend unscheinbaren Worten gebaren fraggle vom reisswolfblog und ich eine Idee. Weniger unscheinbar als mehr eine logische Konsequenz. „Es muss generell viel mehr angeprangert werden“ dachten wir uns, und gründeten spontan den Non-Profit-Haufen Prangenten e. V., den wir nun zu einem Projekt hochzustilisieren gedenken.

Denn es stehen ja Fragen im Raum wie „Wenn Katholiken auf die Straße gehen und demonstrieren, werden sie dann zu Protestanten?“. Oder „Sind die Wortführer eines Protestes dann Protestagonisten?“. Oder „Kann man Toastbrot eigentlich einfrieren?“. Solche und ähnlich bedeutungsschwangere Fragen müssen in das allgemeine Bewusstsein gezerrt, und in entsprechendem Rahmen beleuchtet werden. Und angeprangert im Moment des Zerrens.

Und so schaffen wir uns hier kurzerhand unsere eigene Plattform dafür. Ich freue mich sehr, dass fraggle den alleinigen Vorsitz, die Öffentlichkeitsarbeit und das Print-Marketing übernimmt, während ich den Protokollanten, stellvertretenden Kassenwart, 3. Vorsitz und 2. Assistenten des Chef-Archivars…

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abc-Etüden in Versen

Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser,

da es bis zur nächsten Rezension noch so ein, zwei Tage dauern dürfte, vertreibe ich mir derweil die Zeit mit einer kleinen, literarischen Fingerübung, von der ich in diesem Moment selbst noch nicht weiß, ob ich sie hinbekomme. Erneut folge ich der Schreibeinladung von Christiane, erneut kommt die Wortspende von Elke, erneut lauten diese Worte

Winterbaum
nasskalt
nachtrauern

und erneut versuche ich, diese in einen Text von 300 Worten einzufügen. Nun denn:

2018_4950_2_300

2018 in Versen

„Friederike“ hieß der Sturm,
knickte so manchen Winterbaum,
innen drin der Holzbohrwurm,
sich denkt: „Oha, war das ein Traum?“

Danach geht Martin Schulz von Bord,
ich sah es wirklich mit Bedauern,
die Nahles führt ab jetzt das Wort,
und wird dem Martin noch nachtrauern.

Kurz darauf dann, ein Journalist,
entlassen aus Gefangenschaft,
warum er dort gefangen ist,
er oft gefragt, während der Haft.

Im Februar dann die Essener Tafel,
lehnt Nicht-Deutsche bei sich strikt ab,
ich frag mich: „Was soll das Geschwafel?
Sind Lebensmittel echt so knapp?“

In Leipzig stützt man Fahrverbote,
weil Diesel doch so schmutzig sind,
Der Wertverlust, der drohte?
Was soll´s – jetzt weht ein frischer Wind.

Im März stirbt dann ein Physiker,
den man weltweit schon kannte,
der, anders als Politiker,
Schwieriges anschaulich benannte.

Im Mai kam dann der nächste Sturm,
in Viersen wirbelt Wind,
im Baume sitzt der Holzbohrwurm,
und murmelt: „Menschenskind!“

12 Fußballer sind unter Tage
für 17 Tage eingesperrt,
ziemlich mies war ihre Lage,
und doch sind alle unversehrt.

In Russland war dann die WM,
Frankreich tanzt im Reigen,
über deutsche Leistung, ähm,
hüllen wir doch lieber Schweigen.

Im Juli wurd´ des Monds Gefunkel,
dazu muss ich was gestehen,
plötzlich und vollständig dunkel.
Davon hab ich nichts gesehen!

Darauf folgte die Hitzewelle,
landauf, landab war´s mächtig trocken,
fühlte sich an wie eine Schelle,
mein Hirn war schon ganz von den Socken.

Danach retten dann Demonstranten,
für länger den Hambacher Forst,
und kurz darauf ist´s überstanden:
Rücktritt vom Seehofer Horst!

Und noch ein paar weit´re Jahre,
dann geht auch die Kanzlerin,
Wer folgt ihr, welches Exemplare,
Grüner oder Grünerin?

Und neulich erst drei Konservative,
wollten den Parteivorsitz,
nur, aus meiner Perspektive,
sind die ja alle drei ein Witz.

Nun ist´s nasskalt,
das Jahr ist alt,
und mit Gewalt
das Neue kommt bald.

300 Wörter. Wenn man die Überschrift nicht dazuzählt. Puh, das war fast schon anstrengend. ;-)

Ich wünsche allseits noch einen guten Start in die Woche!

Gehabt euch wohl!

 

 

 

 

 

abc-Etüden-Premiere

Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser,

in Ermangelung aktueller Freitagsfragen – ein Umstand, an dem sich auch bis zum Jahresende nichts mehr ändern wird -, habe ich mir gedacht, ich könnte ja, als eine Art literarisches Methadonprogramm für meine Leserschaft, mal den Versuch unternehmen, bei den abc-etüden mitzumachen, die von Christiane organisiert werden und bei denen es darum geht, drei vorgegebene Begriffe in einen Text mit maximal 300 Wörtern einzubinden, was mir naturgemäß schwerfallen dürfte, wie schon dieser Einleitungssatz beweist. Den Anreiz zu meinem Text lieferte der gestrige Beitrag der über alle Maßen geschätzten Bloggerkollegin wortgeflumselkritzelkram, der mir doch irgendwie zu, ich weiß nicht, düster(?) erschien. Die Wortspende kommt diesmal von Elke, und ihre Worte lauten

Winterbaum
nasskalt
nachtrauern

Also dann, auf geht´s!

2018_4950_2_300

 

„Wann wird´s mal wieder richtig Sommer…“, plärrte ein deutscher Uralt-Schlager aus dem Uralt-Radio. Matteo sah aus dem Fenster und lächelte. Er persönlich war froh, dass es mittlerweile endlich wieder richtig Winter wurde. Vorbei waren die Zeiten an denen die Winter mehr als mild waren, an seltenen Tagen bestenfalls nasskalt.

Und nicht nur die Winter wurden wieder schöner. Seit die Menschheit die Singularität erreicht hatte, war alles besser geworden. Matteo schaute aus seinem Küchenfenster auf die nahe Orangenplantage. Bald schon würden dort wieder die Roboter wuseln und ihrer Arbeit nachgehen. So wie überall. Matteo konnte sich noch gut an die alten Zeiten erinnern, als Flüchtlinge diese Arbeit für einen Hungerlohn ausgeführt hatten. Nein, nachtrauern würde er diesen Jahren nicht.

Natürlich brachte der Wegfall aller Arbeitsplätze Veränderungen mit sich. Und die Sonderlinge von „PEGRODA“ wurden nicht müde, dagegen zu prostestieren. Aber Logik war noch nie deren Stärke gewesen. „Robotisierung des Abendlandes“ – lächerlich. Aber irgendwen gab es ja immer, dem Veränderungen nicht gefielen.

Tatsächlich hatte sich für die Menschen vieles zum Guten gewendet. Die Umweltverschmutzung hatte seit Einführung emmissionsfreier, wirklich effektiver Antriebe merklich nachgelassen. Sämtliche Kunststoffe waren vollständig recyclebar. Und seit Einführung des weltweiten, bedingungslosen Grundeinkommens waren die Menschen endlich alle existenziellen Sorgen los und konnten tun, was sie immer schon tun wollten. Schreiben, reisen – was auch immer. Oder, so wie Matteo, Sprachen lernen. Er hatte sich an der Uni eingeschrieben und stand nun kurz vor seinem Bachelor in Deutsch und Literaturwissenschaften, mit 92 Jahren.

Matteo wandte seinen Blick von der Winterlandschaft vor seinem Küchenfenster ab und ging zur Haustür. Im Vorbeigehen warf er sich in seinen Wintermantel, griff sich die zerlesene Ausgabe von Goethes „Italienische Reise“ und verließ das Haus. An „seinem“ Winterbaum setzte er sich auf die Bank, schlug das Buch auf und begann zu lesen. So konnte man es aushalten.

 

300 Worte. Und gaaar nicht so einfach. ;-)

Ich wünsche allseits einen schönen Restfreitag und ein anschließend hoffentlich schönes Wochenende.

Gehabt euch wohl.

 

 

„Drone“ von Bart-Jan Kazemier –

Buch: Drone“

Autor: Jan Kazemier

Verlag: Penguin

Ausgabe: Taschenbuch, 510 Seiten

Der Autor: Bart-Jan Kazemier, geboren 1979 in Groningen, Niederlande, hat Angewandte Linguistik studiert und unterrichtet heute an internationalen Bildungseinrichtungen. Er hat mehrere Dokumentarfilme produziert, die auf internationalen Filmfestivals gezeigt wurden. „Drone“ ist sein erster Roman, der auf Deutsch erscheint. (Quelle: Penguin)

Das Buch: Als Eliot Koler eine verschlüsselte Nachricht erhält, ist alles wieder da – das afghanische Dorf, die Explosion, die vielen Toten. Die Informationen, über die seine ehemalige Kollegin Miriam Veltman verfügt, sind brisant. Und endlich hat Eliot die Chance, die Wahrheit über den Einsatz zu erfahren. Aber noch bevor er Miriam treffen kann, ist sie tot. Denn die beiden stehen längst im Visier des Geheimdienstes und einer mächtigen Gegnerin in den höchsten Rängen der Politik. Doch Miriam hat ihm eine letzte Spur hinterlassen. Sie führt zu einer IT-Expertin, die im Nahen Osten verschollen ist. Nur sie kann entschlüsseln, was damals wirklich geschah … (Quelle: Penguin)

Fazit: Als ich zu „Drone“ griff, tat ich das in der Vermutung, mal wieder so etwas wie einen Politthriller in der Hand zu haben. Davon gibt es nämlich, zumindest innerhalb meines eigenen, kleinen, literarischen Mikrokosmos viel zu wenige Bücher in den letzten Jahren. Und so etwas in der Art bekam ich dann auch. Und noch ein bisschen mehr.

Zugegeben, es gibt Bücher, bei denen der Einsteig leichter fällt, als bei Kazemiers Thriller. Verschiedenste Rezensenten bezeichneten ich schon als „verwirrend“, was ich allerdings als arg übertrieben empfinde. Ja, es tauchen recht früh recht viele unterschiedliche Personen auf. Und nein, es wird nicht sofort klar, was diese Personen miteinander zu tun haben. Allerdings, so denke ich, sollte man als Leser vielleicht gerade zu Beginn eines solchen Buches etwas Geduld und vor allem das Vertrauen darin, dass der Autor schon noch in der Lage sein wird, einem die Zusammenhänge zu erklären, aufbringen. Leser von historischen Ken-Follett-Schinken, in denen das Personenregister länger ist als das Gesamtwerk von Ferdinand von Schirach, wissen, was ich meine.

Zumal die mögliche Irritation in den ersten Kapiteln sich bald in Wohlgefallen auflöst, die Handlung nachvollziehbarer und spannender wird.

Da haben wir also einerseits Eliot Koler, der der Spur nachgeht, die Miriam Veltman für ihn gelegt hat und die ihn mit seiner eigenen Vergangenheit konfrontieren wird. Und wir haben andererseits einen Handlungsstrang, der sich mit den politischen Entscheidungen zu Waffensystemen in den Niederlanden beschäftigt. So trocken Letzteres auch klingen mag, so spannend ist es aber, wenn man sich drauf einlässt. Die politischen Ränkespiele hinterließen bei mir eine ähnliche Gänsehaut, wie ich sie immer bekomme, wenn in den Nachrichten zu hören ist, „für dieses Gesetz war die Zustimmung des Bundesrates nicht nötig“, weil ich das einerseits mal anders gelernt habe und es andererseits ein bisschen nach der Dekret-Politik eines Donald J. Trump klingt, aber das würde jetzt zu weit führen.

Im personellen Fokus stehen hier im zweiten Handlungsstrang naturgemäß die involvierten Politiker, allen voran Ada Rodenburg, die ich hier aber alle mal weitgehend beiseite lassen möchte.

Der Protagonist des ersten Handlungsstrangs, Eliot Koler, ist Kazemier gut gelungen. Er wirkt zwar sehr ernst und hart, aber seine Persönlichkeit ist vor dem Hintergrund seiner Erlebnisse und seiner augenscheinlichen posttraumatischen Belaastungsstörung durchaus nachvollziehbar. Und trotz allem kann man als Leser einer Beziehung zu ihm aufbauen.

Auch stilistisch gibt es von meiner Seite keinen Grund zur Klage. Gefallen hat mir, neben dem Prolog, der die Tonbandaufnahme eines Militäreinsatzes in Afghanistan wiedergibt, auch, dass Kazemier sich für recht kurze Kapitel entschieden hat – genau 72 auf etwas über 500 Seiten – sowie die stetig wechselnden Erzählperspektiven und Schauplätze. Der Text an sich ist, meines Erachtens, recht unkompliziert zu lesen, ohne dabei anspruchslos zu wirken. Alles in allem also, wie gesagt, kein Grund zur Klage.

Wer Politthriller mag und dabei die Action nicht ganz vernachlässigen möchte, der könnte mit „Drone“ richtig liegen.

Wertung:

Handlung: 8,5 von 10 Punkten

Charaktere: 8,0 von 10 Punkten

Stil: 8,0 von 10 Punkten

Spannung 8,5 von 10 Punkten

Gesamtwertung: 8,25 von 10 Punkten

Demnächst in diesem Blog: „Die Königschroniken III – Ein Reif von Silber & Gold“ von Stephan M. Rother.