Hallo, liebe Leserinnen und Leser,
in insgesamt sechs Bundesländern – und in zwei zusätzlichen partiell – ist heute Feiertag. In Niedersachsen dagegen natürlich wieder nicht. Diesbezüglich ist man in unserem schönen Bundesland arg benachteiligt, was ich hiermit anprangere! Und wenn man dagegen etwas tun möchte, und anregt, den Reformationstag als Feiertag wieder einzuführen, dann regt sich Widerstand, weil Luther mal vor 500 Jahren dumme Dinge gesagt hat. *seufz* Heute gibt es Twitter, wo gewisse Menschen so etwas täglich tun – allerdings gibt es in deren Namen auch keinen Feiertag. Noch nicht!
Und nicht nur das! Dadurch, dass im angrenzenden Nordrhein-Westfalen heute Feiertag ist, fluten die sonst dort ansässigen Menschen meine heimischen Gefilde. Das vermittelt so ein bisschen den Eindruck, als würde man die Nordrhein-Westfalen unter Strafvollzugsbedingungen halten und selbige sich freuen, dass sie heute Freigang haben, welchen sie möglichst weit entfernt von der JVA NRW verbringen wollen. Man weiß es nicht.
Nur damit wir uns nicht missverstehen: Es sind nicht die Nordrhein-Westfalen und Innen, die mir heute auf den Keks gehen, ich komme mit ausnahmslos allen mir bekannten Exemplaren dieses sympathischen Menschenschlags gut, teilweise bestens, aus. Es sind ihre Autos, die mich heute stören! Mein aktueller straßennaher Standort verhindert vollkommen ein Öffnen des Fensters, sollte ich nicht vorhaben, aufgrund der Geräuschkulisse zeitnah durchzudrehen, was für heute eigentlich nicht mehr auf der Tagesordnung stand. Was das bei diesen Temperaturen bedeutet, brauche ich nicht explizit zu erklären.
Apropos Temperaturen, ich hätte nicht übel Lust, herauszufinden, welcher ausgewachsene Volltrottel auf die Idee gekommen ist, den Wasserhahn im Bad – von mir unbemerkt – auf heiß zu drehen. Auf ganz heiß! Auf heißheiß! Ob da der Wunsch dahinterstand, sich die Hände zu kochen – warum auch immer – oder ob irgendwelche masochistischen Spielarten dahinterstanden – ich weiß es nicht. Ich habe da schon einen Verdächtigen in, äh, Verdacht, den ich gerade gerne mit den blasenwerfenden Resten meiner Gliedmaßen würgen möchte. Ach, ich verliere mich in Destruktivität und bin geneigt, ein Zitat von Christian Tramitz mit dem Wort „Gesamtsituation“ anzubringen, aber lassen wir das.
Wie dem auch sei, mit der Beantwortung der folgenden, eigentlich schon vor Pfingsten gestellten, Freitagsfragen aus dem Brüllmausblog habe ich meinen diesbezüglichen Rückstand tatsächlich aufgeholt und kann mich dann morgen, falls ich es schaffe, der aktuellen Ausgabe widmen. Fragen und Antworten lauten:
1.) Wenn Du nicht schlafen müsstest, was würdest Du mit der Extrazeit machen?
Für mich geht die Frage ja schon von einer falschen Annahme aus, nämlich der, dass ich schlafen müsste. Nein, ich darf schlafen! Ganz im Ernst: Schlafen ist doch toll! Ist schon mal jemand im Schlaf mit Helene-Fischer-Musik gequält worden, was zur Zeit immer noch bei jeder sich bietenden öffentlichen Veranstaltung notwendig zu sein scheint? Nein! Es sei denn, man hat Albträume …
Hat schon mal jemand im Schlaf Rechnungen bekommen oder begleichen müssen? Nein!
Hat schon mal jemand im Schlaf stundenlang im Stau gestanden? Nein!
Deren Beispiele gäbe es viele. So lange ich schlafe, kann mir kein Ungemach entstehen, ergo – oder „ergalso“, wie Malmsheimer sagen würde – schlafe ich gerne.
Außerdem bietet der Schlaf den Vorteil des Träumens. Mir persönlich passieren in Träumen häufig spannendere Sachen als im realen Leben. Kürzlich habe ich beispielsweise von Telekinese geträumt, was die Traumdeutung – mit der ich mich nicht die Bohne auskenne – dahingehend interpretiert, dass das die Sehnsucht des Träumenden nach Anerkennung und Bestätigung seiner Person und seiner Fähigkeiten darstellt.
Also los: Bestätigt mich gefälligst! ;-)
Der langen Rede kurzer Sinn: Wenn ich nicht schlafen müsste, würde ich freiwillig schlafen!
2.) Welchen fiktionalen Ort würdest Du gern einmal besuchen?
Hm, das galaktische Reich von Tiamande aus Kai Meyers „Die Krone der Sterne“ stelle ich mir ganz spannend vor. Allein, um mal zu sehen, ob das alles wirklich so aussieht, wie ich mir das vorstelle.
Alternativ könnte ich auch ins fiktive Konstanz des Jahres 1410 reisen, um Iny Lorentz´ Wanderhure Marie Schärer auf Knien anzubetteln, doch den Magister Ruppertus Splendidus zu heiraten, dann wäre der weltweiten Leserschaft alles Folgende möglicherweise erspart geblieben.
3.) Könntest Du jede beliebige Aktivität in einen Olympischen Sport verwandeln, worin läge Deine größte Chance eine Medaille zu gewinnen?
Schlafen hatten wir schon. Lesen wäre auch nicht so kreativ als Antwort.
Sagen wir mal: Wenn es olympische Wettbewerbe in Diplomatie gäbe, könnte ich vorne mit dabei sein. Manche Leute verwechseln meine diplomatische Art mit Indifferenz, was natürlich eine eklatante Fehleinschätzung darstellt.
Ehrlich, wäre ich im diplomatischen Dienst der USA oder Nordkorea tätig, dann … hätten sich die beiden Kollegen schon längst die Hand gereicht, es wären geradezu familiäre Bande geknüpft worden, später hätte man die Regierungschefs der Türkei, Russlands, Syriens und aller anderen Länder dazu geholt, hätte Blumen gestreut, sich gemeinschaftlich die Kante gegeben und „Give Peace a Chance“ gesungen. Die Religionsführer aller großen und kleineren Religionen würden sich dazugesellen, zu der Erkenntnis kommen, dass wir ja irgendwie doch alle Menschen sind und es eigentlich gar keinen Sinn ergibt, sich dauernd gegenseitig umzunieten.
Dann …
Oh, ich muss eingenickt sein. Na, man wird ja wohl noch träumen dürfen.
In der Realität würde mein Szenario wahrscheinlich so ausgehen, dass man vereinbart, alle Atomwaffen der Welt in einer gigantischen Raumfähre Richtung Alpha Centauri zu schicken, welche dann beim Start explodiert, womit irgendwie auch wieder nichts gewonnen wäre.
4.) Die Wahl der Qual: Doppelt so schnell blinzeln wie normal oder jeweils für 5 Minuten nicht blinzeln müssen, dafür jedoch alle 5 Minuten für 10 Sekunden die Augen schließen müssen?
Ersteres stelle ich mir sehr anstrengend und nervig vor. Daher nehme ich Letzteres, das kann man auch besser kaschieren.
Das war es auch schon wieder, geneigte Leserschaft. Ich wünsche allseits noch einen schon Feier- oder sonstigen Tag.
Und ich, ich werde jetzt todesmutig ein Fenster öffnen …
Gehabt euch wohl!