Freitagsfragen # 22

Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser,

nach einer, trotz ärgerlich frühen Aufwachens, überraschend erholsamen Nacht und der damit verbundenen frühmorgendlichen Erkenntnis, mich möglicherweise tatsächlich auf dem Weg zur Besserung zu befinden, die nur scheinbar im Widerspruch zu meiner noch gestrigen Befürchtung eines spontanen, sozialverträglichen Frühablebens steht, was ich wiederum nicht als Überdramatisierung meines Zustands verstanden wissen will, sondern lediglich als einen sehr subjektiven Eindruck hinsichtlich meines Wohlbefindens, die hingegen – die Erkenntnis eben – mitnichten im Widerspruch zu meinem Entschluss steht, mich gleich nochmal hinzulegen und nach einem Einstiegssatz, der mittlerweile neun Zeilen umfasst, womit den Präferenzen einer ganz zauberhaften Leserin meines Blogs Genüge getan sein dürfte – und nein, ich tue das jetzt nicht immer – und der – der Satz eben – es eigentlich überflüssig bis unnötig macht, dass ich in ihm noch auf meine Verwunderung angesichts eines ebenfalls frühmorgendlichen Radio-Werbespots eingehe, in dem man mir Gänse verkaufen wollte, die doch tatsächlich „auf der Wiese groß geworden“ seien, was die Frage aufwarf, wieso das explizit beworben werden muss, sollte es doch den Normalfall darstellen, schließlich wachsen meines Wissens die wenigsten Gänse aus dem Permafrostboden Ostsibiriens heraus, angesichts all dessen also gibt es keinen Grund mehr, nicht umgehend die Freitagsfragen im Brüllmausblog zu beantworten, was ich nunmehr zu tun gedenke.

Puuuh, falls ich das öfter mache, werde ich sehr zeitnah nur noch so ungefähr fünf Follower haben, von denen etwa vier nur noch aus reiner Freundlichkeit da sind…

Schreiten wir zur Tat, die heutigen Fragen lauten:

1.) Bist Du schon in Weihnachtsstimmung?
2.) Machst Du große Geschenke zu Weihnachten?
3.) Wie feierst Du dieses Jahr?
4.) Die Wahl der Qual: Würdest Du lieber einem Kind eine hübsch verpackte aber leere Schachtel schenken oder keine Geschenke bekommen?

 

Antwort zu 1.) Muhahahaha! Ja, sicher! Allerdings weicht meine Weihnachtsstimmung deutlich von der allgemein vorherrschenden harmonischen, kuscheligen Stimmung ab. Die gönne ich übrigens jedem und will sie auch niemandem vermiesen, falls dieser Eindruck entstanden sein sollte!

Meine Weihnachtsstimmung besteht in erster Linie aus einem dünneren Geduldsfaden und erhöhtem Aggressionspotenzial. Der Dezember und, zugegeben, auch der November sind die Monate, in denen es objektiv betrachtet wohl am schwierigsten ist, mit mir auszukommen.

Und es sind die Monate, in denen die Wahrscheinlichkeit, dass ich andere Autofahrer anschreie, am größten ist. Wenn das passiert, dann hat man es aber auch verdient! Warum verwandeln sich viele Menschen mit dem Einsteigen in ihr Auto in absolute Volltrottel, die den Eindruck vermitteln, es gäbe für sie nur sie selbst und niemand anderen in ihrer kleinen Märchenwelt voller „Fabelwesen, wie Feen, Elfen und Eskimos“, um mal Homer Simpson zu zitieren?

So wie neulich, auf der Fahrt vom Arzt nach Hause: Ich befinde mich auf der rechten Spur einer zweispurigen Straße, also, zwei in jede Richtung, in deren Verlauf ich irgendwann auf die linke Spur wechseln muss, um letztlich vor der Kreuzung wiederum auf die Linksabbiegerspur zu wechseln, weil ich, man ahnt es, links abbiegen möchte. Die hinter mir fahrende junge Frau wechselt auf die linke Spur, offensichtlich, um einen Überholvorgang einzuleiten. Dem ist auch gar nichts entgegenzusetzen, das kann man ja machen, wenn ich jemandem zu langsam bin. Was ich nicht war. Allerdings sollte man als Überholender doch eine signifikant höhere Geschwindigkeit als der zu Überholende haben, um den Überholvorgang innerhalb einer akzeptablen Strecke abzuschließen. Dem war allerdings nicht so. Ich will es mal so sagen: Hätten wir beide unsere Geschwindigkeit exakt gehalten, dann hätte mich die Dame auf der Strecke Hamburg-Ulan Bator ungefähr auf Höhe Astana, Kasachstan, überholt!

Somit wurde mir, trotz beharrlichen Blinkens, der Spurwechsel deutlich erschwert und mir ging so langsam die Straße aus. Letztlich ging alles gut, was ich aber nicht der Dame zu verdanken habe…

Ein anderes nerviges Beispiel war der Herr, der, auf der selben Fahrt übrigens, vor mir am Kreisel, der ganz offensichtlich so verwaist wie nur irgend möglich war, so lange anhielt, dass ich den Drang hatte, auszusteigen, um ihm eine Bahnwärterlampe in die Hand zu drücken, damit er sich zu Fuß Zugang zum Kreisel-Areal verschaffen konnte, um selbiges mittels der Lampe auszuleuchten und sich höchstpersönlich davon zu überzeugen, dass vor Pfingsten 2018 mit keinem anderen Fahrzeug an diesem Kreisel zu rechnen ist! Alternativ hätte ich ihn auch einfach gerne zu den Klängen von „Jingle Bells“ gewürgt…

 

Antwort zu 2.) Nein, eigentlich nicht. Für so ein, zwei mir nahestehende Personen versuche ich mir gelegentlich etwas Kreatives einfallen zu lassen, was mir mal ganz gut, mal weniger und auch mal so gar nicht gelingt. Ansonsten finde ich die Geschenke-Frage, insbesondere innerfamiliär, äußerst diffizil. So teilt mein Bruder mir beispielsweise lediglich mit, was ich ihm alles bitte nicht schenken möge. Das macht die Sache nicht  gerade einfacher. Aber auch das beschenkt werden ist innerfamiliär schwierig. So will es mir einfach nicht gelingen, glaubhaft zu vermitteln, dass mir Gutscheine für die Buchhandlung meines Vertrauens vollkommen ausreichen würde. „Ach, Du hast doch schon so viele Bücher…“, heißt es dann lapidar. Mit einer ähnlichen Begründung bekommen Floristinnen selten Blumen geschenkt…

Mir selbst habe ich allerdings bereits etwas geschenkt. Nachdem mein PC aus dem Unterhaltungstechnik-Hades wiederauferstanden war, war es mir ein inneres Bedürfnis, mir den neuesten Teil der „Assassins Creed“-Reihe zuzulegen. Ich habe mich extra für die „boxed Version“, bestehend aus fünf DVDs entschieden, um einen langwierigen Download zu umgehen, und dafür sogar ein paar Euro mehr bezahlt. Natürlich startete nach Einlegen der ersten DVD was? Richtig: ein Download! Wofür die anderen vier DVDs also gut sind, weiß wohl nur Ubisoft alleine…

Schade, dass ich mich angesichts meiner in dieser nun bald vergangen Woche – die ich gerne bereits im Orkus des Vergessens wüsste – angegriffenen Gesundheit – erwähnte ich die eigentlich schon? – noch nicht so wirklich damit beschäftigen konnte.

 

Antwort zu 3.) Wenn es nach mir ginge: In der Karibik! Ich habe kürzlich gelesen, dass man dort gänzlich ohne „Wham!“, dafür aber mit Rum feiern kann. Und „Wham!“ gegen Rum einzutauschen klingt nach einem wirklich guten Deal!

Nein, es wird wahrscheinlich wieder so laufen wie jedes Jahr. Ich werde im Kreise der Familie feiern, was bedeutet, dass ich mit dem Stresslevel und dem Blutdruck eines Jetpiloten im Kampfeinsatz quasi minütlich darauf warte, dass eines meiner Familienmitglieder etwas Dummes und/oder Unpassendes sagt, um die Stimmung in Sekundenbruchteilen auf den absoluten Nullpunkt zu torpedieren. Das ist nicht der Regelfall, kam aber oft genug vor, um ernsthaft Sorge davor zu haben.

 

Antwort zu 4.) Diesmal fällt mir die Wahl ungewöhnlich leicht. Ich verzichte gerne auf jegliche Geschenke.

 

Nun denn, geneigte Leserschaft, das war es auch schon wieder. Ich werde mir jetzt eine Tasse Tee machen und wünsche allseits schon mal einen guten Restfreitag und einen anschließenden Start in ein hoffentlich schönes Wochenende.

Gehabt euch wohl!

 

 

4 Antworten auf „Freitagsfragen # 22

  1. Wie immer äußerst amüsant zu lesen! Auch und trotz enorm verschachtelter Sätze, bzw. eines einzigen Satzes, von dem ich voller Stolz behaupten kann, ihn nur einmal gelesen zu haben und trotzdem alles verstanden zu haben, bzw. den Sinn des Ganzen am guten Ende noch erfasst zu haben – oder auch beibehalten zu haben.
    So wie ich das lese, hat man Dich also nicht auf die Männergrippestation des nächsten Krankenhauses gebracht und es war auch keiner so nett, Dir die Mimimi-Tabletten zu besorgen. Das ist tragisch, aber schön zu lesen, dass Du es denoch überlebt hast! :)
    Wie du u.a. meinem gestrigen Blog entnehmen kannst, bist Du tatsächlich nicht allein auf der Autofahrerwürgerfront bzw. der einzige Choleriker auf Deutschlands Straßen! Alles was da jetzt unterwegs ist, sind die absoluten Fahrlegastheniker unter den Autofahrern!
    Ich probiere es zwar inzwischen mit Entspannungsmusik oder Hardrock, um mein persönliches Stresslevel während der Fahrt unten zu halten, aber nein, es funktioniert nicht! Insofern freue ich mich stumpf auf die ersten warmen Sonnenstrahlen im Frühjahr, wo alle wieder sehen können, wohin sie fahren, und danke ansonsten jeden Abend dem alten Mann da oben, dass er mich heil hat nach Hause kommen lassen!

    By the way: Mit genügend Rum – von mir aus pur oder im Glühwein – wird auch irgendwann einmal Wham erträglich… Spätestens im Koma! ;D

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    1. Herzlichen Dank! :-) Wenn einmaliges Lesen reicht, um den Sinn zu erfassen, habe ich alles richtig gemacht.

      Mimimi-Tabletten? ich fühle mich nicht ernst genommen… :-)

      Gut, dass es außer mir noch andere gibt, die diversen Idioten im Straßenverkehr mit einer Nulltoleranz gegenüberstehen.

      Was „Wham!“ und Alkohol angeht: Es gibt Musik, die kann man sich nicht erträglich trinken und „Wham!“ gehört dazu!

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  2. Liebster fraggle, solltest du eventuell in deinem ersten Satz, den ich so voller Freude – nicht nur einmal, sondern gleich mehrmals gelesen haben, also tatsächlich von mir gesprochen haben – oder gibt es tatsächlich noch andere Menschen, die so lang verschachtelte Sätze voller Gedankenstriche, Haupt- und Nebensätze, Einschübe und sonstige unnötigen Dinge – mögen (und jetzt muss ich zwischendurch erst mal meinen Satz lesen, ob der überhaupt noch Sinn macht – wahrscheinlich nicht, aber das ist mir jetzt auch egal) – dann macht mich das wirklich glücklich, dass ich dieser Aufmerksamkeit würdig bin …… hihi … Übrigens: Ich bin eher der Typ, der das ganze Jahr über gerne im Auto andere Fahrer anbrüllt, so dass die Pubertären mich oft schon beim Einsteigen ermahnen „ganz ruhig heute, atmen und locker lassen“. Und fahr ruhig in die Karibik – ich bin diejenige, die dort am Flughafen auf dich wartet und laut schmettert „Last christmas ….“ Hab einen wundervollen Tag :-)

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    1. Ja, aber natürlich meinte ich ausschließlich Dich! :-)

      Ich habe meinen heutigen Einstiegssatz auch ungefähr siebenundvierzig Mal gelesen, um sicher zu gehen, dass da noch irgendwie Sinn drin steckt… ;-)

      Gut zu wissen, dass ich nicht der einzige Mensch bin, der im Auto zum Choleriker werden kann!

      Ich wünsche Dir auch einen wundervollen Tag!

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