Hallo, liebe Leserinnen und Leser,
aus aktuellem Anlass – der darin besteht, dass heute der „Welttag der Poesie“ ist – gibt es meinen Beitrag zur aktuellen Ausgabe der von der zauberhaften Christiane organisierten Etüden mal wieder in dem, was ich für ein Reimschema bzw. Versmaß halte. Also praktisch der entfernte Verwandte von beidem. Die Wortspende von Werner und seinem Blog „Mit Worten Gedanken horten“ gefiel mir überdurchschnittlich gut, war nur für den gedachten Zweck denkbar ungeeignet. Aber dafür kann Werner nichts. ;-) Also, auf gehts:
Vormärz
Man verkuppelt Schweizer Banken gegen ihren Willen,
ausgelöst durch Banker-Gier, die niemals ist zu stillen.
Olaf Scholz hält unsre Banken trotzdem für „gut aufgestellt“,
und sollt‘ es einmal anders sein, hat ja der Steuerzahler Geld.
Frankreichs Bürgern gießt man derzeit ganz viel Wasser in den Wein,
genügsam sind sie, doch zwei Jahre länger schuften? Nein!
Trotz der Wut des Parlaments macht dann halt ein Verfassungstrick,
auf Geheiß von Mme. Borne Frankreichs Rentenkasse schick.
Anstatt ihn zünftig zu bewerfen, ob mit Kuchen, ob mit Torten,
lauscht, wie bei ’ner Dichterlesung, der Plebs aufs Neue Donalds Worten.
Die jungen Reps bereiten schon mal prophylaktisch landesweit Randale vor,
kein Problem, mit der Erfahrung aus dem Sturm aufs Kapitol zuvor.
Staatschef Xi will fern im Osten „fest an Russlands Seite stehen“,
mir wärs, ganz ehrlich, doch am liebsten, er würd‘ einfach wieder gehen.
Xi sagt, sein Besuch bringe doch „Schwung, „Fairness“, „Gerechtigkeit“,
wo die beiden plaudern, ist Realitätsverlust nicht weit.
Zwischen all dem ruft ganz leise dann noch der Weltklimarat,
sagt, es wird jetzt doch sehr dringend und die nahe Zukunft hart,
da hör ich schon die FDP, als wären morgen Wahlen:
„Wie soll denn nur der kleine Mann das alles bloß bezahlen“?
Die fetten Jahre sind vorbei, die ruhigen Zeiten auch,
die Trägheit der Vergangenheit ist nur noch Schall und Rauch,
und ob des grausig‘ Amalgams aus Krieg, Klima, Staatsgästen,
schallts alsbald bestimmt erneut: “Friede den Hütten, Krieg den Palästen!“
237 Worte.
Gestern erschien bei uns eine Karikatur in der Tageszeitung von Martin ERL. Titel: Ein guter Rat.
Die Karikatur zeigte den Mond und eine schwitzende Erde mit heraushängender Zunge.
Der Rat, der vom Mond kam, lautete: Du musst den menschen sagen, du wärst eine Bank, dann retten sie dich ganz schnell!
Ja, so pervers ist das alles!
Danke für Deine Etüde, die die ganzen aktuellen Probleme auf den Punkt gebracht hat!
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Das ist mal ein großartiger Einfall für eine Karikatur. Und so wahr. Leider. :-(
Der Dank ist ganz meinerseits. Schöne Wortspende. ;-)
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Weißt was? Danke und so, natürlich, aber eigentlich möchte die Misere gar nicht kommentieren. „Entfernte Verwandte“ finde ich übrigens gut 😉
Also: erfreute Mittagskaffeegrüße ☁️🌼☕🍪
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Musst du – jedenfalls was mich angeht – ja auch gar nicht. Lesen ist schon mehr, als ich erwarten kann. Von daher ist der Dank ganz meinerseits. :-)
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