Freitagsfragen #96

Freitagsfragen

 

Hallo, liebe Leserinnen und Leser,

angesichts der Tatsache, dass mit heutigem Freitag meine viel zu kurze Urlaubswoche zu Ende geht, wäre mir lieber, wir hätten heute noch nicht Freitag. Aber was soll man machen? Nun, natürlich erst mal die Freitagsfragen aus dem Brüllmausblog beantworten. Schreiten wir zu Tat, die heutigen Fragen und Antworten lauten:

1.) Durch die Karma-Lotterie landest Du in Deinem nächsten Leben im Pantheon. Wofür wärst Du die Gottheit?

Wir befinden uns in der Hölle, dem Stammsitz der Firma „Fate LLP“, dessen Eigentümer und Geschäftsführer S. Atan gerade gemeinsam mit seinem Assistenten Lübke die Zeitung liest.

„Nicht schlecht, Lübke, wirklich nicht schlecht! Dieser Move mit dem Kemmerich – ich gebe zu, ich habe mich schon lange nicht mehr so amüsiert. Wie haben Sie denn diesen FDP-Schergen davon überzeugen können, bei dieser Scharade mitzumachen?“

„Betriebsgeheimnis, Chef!“

*Beide kichern diabolisch*

„Nein, ernsthaft, Lübke, was haben Sie ihm für ein Angebot gemacht?“

„Ich habe ihm gesagt, sobald er auf Erden ab- und hier antritt, stecken wir ihn in eine Vierer-WG mit Genscher, Scheel und Hamm-Brücher, falls er nicht das tut, was wir wollen. Und schon war er zu jeder Schandtat bereit.“

„Aber die sind doch alle gar nicht bei uns!?“

„Ja, aber das weiß doch der Kemmerich nicht!“

*Beide kichern wieder. Doch die höllische Idylle wird jäh unterbrochen, denn plötzlich macht es „paff“ und mit einem Knall verteilt sich eine Rauchwolke im Raum. Inmitten der Rauchwolke sind die Umrisse einer Person auszumachen, die S. Atan sofort erkennt*

„Der Reisswolfblog-Spinner!? Ich fasse es nicht! Nicht der schon wieder!“

„Wo bin ich?“

„Na, denken Sie mal nach … kommen wir Ihnen nicht irgendwie bekannt vor?“

„Oh nein, nicht ihr schon wieder!“

„Lübke, was hat das zu bedeuten? Da kann doch nur ein Missverständnis vorliegen? Klären Sie das! SOFORT!“

„Jawohl, mein Herr und Meister!“

*Lübke verlässt das Chefbüro*

„Was in Dreiteufelsnamen …“

„Muhahaha …“

„Schnauze, Sie Spinner! Was machen Sie schon wieder hier? Wir haben Sie doch unlängst erst in eine ungewisse und eher dystopische Zukunft geschickt.“

„Ach, hören Sir mir doch damit auf. Das war reiner Beschiss!“

„Inwiefern?“

„Na, ich dachte natürlich, ich komme ins Jahr zweitausendsiebenhundertirgendwas oder wenigstens vor langer Zeit in einer weit, weit entfernten Galaxis an, aber nee!“

„Nee?“

„Nee!“

„Inwiefern?“

„Na, ich bin gerade mal im Deutschland des Jahres 2040 gelandet.“

„Na, das klingt doch eigentlich ganz spannend!? Haben Sie sich vielleicht gemerkt, wer in der Zeit bis dahin jeweils Fußballweltmeister geworden ist? Falls ja, gedenke ich dem Wort „Wettbetrug“ eine völlig neue Dimension zu verleihen …“

„Nein, tut mir leid.“

„Na, macht ja nix. Und, wie war es da so?“

„Beschissen! Gauland war Bundespräsident, Höcke Bundeskanzler.“

„Nein!“

„Doch!“

„Ooooh! Und sonst?“

„Sonst? Nun ja, zuhauf fuhren die AfD-Lastwagen durchs Land, um alle die abzuholen, die nicht streng auf Parteilinie waren oder sonstwie nicht ins Menschenbild dieser Schergen passten.

„Aha.“

„Ja. Nach gerade mal drei Tagen standen sie auch bei mir.“

„Und?“

„Oh, die Details möchte ich Ihnen ersparen. Sagen wir mal, es wäre schön gewesen, wenn im Arbeitslager für Sozen und Linke das permanente, trotzige Absingen der Internationale durch die Inhaftierten das Schlimmste an der ganzen Situation gewesen wäre, aber das war vergleichsweise harmlos. Insgesamt war es eine eher … unerfreuliche Erfahrung.“

„Die womit endete?“

„Na, wie gesagt, die Details erspare ich Ihnen. Es endete jedenfalls damit, dass ich nach vergleichsweise kurzer Zeit wieder vor der Himmelstür stand.“

„Aha. Und dann?“

„Na, die Verantwortlichen blubberten so was wie: „Das haben wir uns so nicht gedacht, das tut uns wahnsinnig leid, da muss jemand einen Fehler gemacht haben.“ Den Schuldigen suchen sie wohl jetzt noch.“

„Und weiter?“

„Als Wiedergutmachung hat man mich bei einer Karma-Lotterie teilnehmen lassen. Da gab es verschiedenste Dinge zu gewinnen. Mein persönlicher Gewinn war ein Platz im Pantheon. Mir erschien das nur gerecht, denn, sind wir mal ehrlich: Ich war immer schon eine göttliche Gestalt.“

„Ach, Sie sind der diesjährige Gewinner!? Tja, dann tut es mir leid, Ihnen sagen zu müssen, dass das alles seine Richtigkeit hat. Das ist im Rahmen eines gemeinschaftlichen Joint Venture mit den Himmelsspinnern so abgesprochen.“

„Aber ich sollte ins Pantheon!“

„Tjaaaa …“

„DAS HIER ist das Pantheon? Das kann doch nicht euer Ernst sein?“

„Nun ja, … doch! Das wurde irgendwann von oben hierher outgesourct.“

„Ja, wunderbar. Ihr wollt mich doch verarschen!?“

„Ja, glauben Sie, mir macht das Spaß? Um ehrlich zu sein, waren wir hier alle froh, dass wir Sie los waren. Aber es hilft ja nichts. Also sollten wir uns jetzt Gedanken über Ihre Zukunft im Pantheon machen.“

„Ich darf wirklich eine Gottheit sein?“

„So ähnlich. Wir haben umstrukturiert. Hier bei uns heißen die deshalb Abteilungsleiter. Das ist mehr so auf Höhe eines Schutzheiligen.“

„Okay, besser als nichts.“

„Also, was schlagen Sie vor?“

„Hm, vielleicht der Schutzheilige der Sänger und Musiker?“

„Oh, bitte! Ich habe ihre Akte gelesen. Weder können Sie singen, noch weisen Sie in diesem Bereich sonstige Kompetenzen auf. Außerdem haben wir dafür Lemmy Kilmister.“

„Lemmy ist in der Hölle?“

„Jetzt sagen Sie nicht, dass Sie das wundert! Weiter, was stattdessen?“

„Nun, ich schreibe Rezensionen. Verzeihung, ich schrieb, meine ich. Vielleicht Schutzheiliger der Literaten?“

„Wir haben Kurt Metzner, Leiter der Reichsschrifttumskammer im Dritten Reich. hat den Job von Franz von Sales übernommen. Glauben Sie ernsthaft, Sie könnten das besser?“

„Schutzheiliger des öffentlich-rechtlichen Fernsehens?“

„Das geht nicht, leider hat Klara von Assisi den Job schon.“

„Schutzheiliger des Radios?“

„Jeanne d´Arc“

„Ernsthaft?“

„Japp.“

„Schutzheiliger der Verliebten?“

„Was haben wir heute in einer Woche?“

„Valentinstag?“

„Exakt! Warum, glauben Sie, heißt der wohl so? Denken Sie, wir nehmen Valentin von Terni den Job weg und haben dann nächste Woche den „Reisswolfblog-Tag“? Wie klingt denn das?“

„Hm, ich gebe zu, ich würde das geil finden, aber ich sehe ein, dass sich da wohl nichts machen lässt. Dann vielleicht … oh, ich weiß etwas: Schutzheiliger der sterbenden Sozialdemokratie!“

„Hmmm, das klingt spannend. Die wird zwar noch vor dem öffentlich-rechtlichen Fernsehen tot sein, aber … ja, doch, das klingt spannend. Natürlich gibt es den Posten bislang nicht, aber das kriegen wir schon hin.“

„Das freut mich. Irgendwer muss ja versuchen, das Deutschland des Jahres 2040 zu verhindern.“

*Lübke kommt außer Atem wieder zurück*

„Chef, ich …“

„Schnauze, Lübke. Ich weiß schon alles. Begleiten Sie jetzt bitte den Spinner auf seinen neuen Posten. Und rufen Sie oben an, ob wir uns Willy Brandt ausleihen können, der soll den Spinner einarbeiten.“

2.) Willkommen im Februar! Wie war der erste Monat dieses Jahres für Dich? Worauf freust Du Dich in diesem?

Och, der Januar war verglichen mit dem des Vorjahres ganz okay. Da mir vollkommen bewusst ist, dass das nicht immer so weitergehen wird, versuche ich mal, ganz in mir ruhend, das ganz entspannt zu genießen. Und so lange mich niemand daran erinnert, dass mein Urlaub praktisch vorbei ist …

3.) Isst Du Süßigkeiten bis Dir schlecht wird oder bist Du diszipliniert?

Da fällt mir die Antwort sehr leicht: Ich bin überhaupt kein Typ für Süßigkeiten, wenn Süßigkeiten wirklich die Geschmacksrichtung süß bedeutet. Ich bin mehr so für das Salzige; während der Super Bowl-Übertragung fiel mir nahezu eine komplette Packung Pringles zum Opfer, aber beim Süßkram bin ich eher diszipliniert.

4.) Die Wahl der Qual: Ständig missverstanden werden oder stets genau wissen, was andere über Dich denken?

Missverständnisse kann man aufklären, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich es immer mitbekommen möchte, wenn mich Mitmenschen insgeheim verfluchen, daher nehme ich Ersteres.

 

Das war es auch schon wieder. Ich wünsche allseits einen schönen Restfreitag und einen guten Start in ein schönes Wochenende.

Gehabt euch wohl!

11 Antworten auf „Freitagsfragen #96

    1. Ja, das stimmt, aber irgendjemand muss den Job ja offensichtlich machen, denn ja, auch das stimmt, der Demokratie würde es wirklich gut tun. Ich opfere mich also quasi für die Allgemeinheit … ;-)

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  1. Schutzheiliger der sterbenden Sozialdemokratie, da hast Du Dir ja eine Mammutaufgabe rausgesucht. Viel Erfolg dabei!

    Wie immer klasse geschrieben, Herr Reisswolfblogspinner!

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    1. Ja, aber irgendjemand muss den Job doch machen!? :-) Mir ist tatsächlich schleierhaft, dass die Leute offensichtlich meinen, die Parteienlandschaft käme ohne eine halbwegs starke Sozialdemokratie zurecht. Aber irgendwie sammelt sich ja momentan alles an den Rändern. Und die mag ich beide nicht … ;-) Aber ich werde das schon schaffen. Irgendwie werde ich dafür sorgen, dass das jetzige Führungsduo, das ich soooo schlecht nun aber auch wieder nicht finde, einsieht, dass sein Treiben sinnlos ist und es zurücktritt und dann sorge ich für das SPD-Führungstriumvirat Schulz, Steinbrück, Kühnert – und dann wird alles gut! :-)

      Aber jetzt bereite ich mich erstmal auf den morgigen Werder-Sieg gegen Union vor. Es wäre im Übrigen gar nicht so verkehrt, wenn Gladbach auch gegen Köln gewinnen würde. Ich sags nur mal so … :-)

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        1. Leider muß ich das Ziel aber umformulieren: Es wäre schön, wenn Gladbach gegen Köln gewönne. Ohne „auch“. (Ich hatte 2:0 getippt!)

          Trostpringles?

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          1. So viele Pringles kann ich gar nicht essen, wie ich kotzen möchte. Für mich steht seit eben fest: Werder steigt in dieser Saison ab! Nur wenn Paderborn oder Düsseldorf , am besten beide, abmelden, wäre mit Müh und Not noch Platz 16 drin, Spielen beide weiter, wovon ich einfach mal ausgehe, dann war es das. Und selbst wenn man noch 16. wird, würde man wahrscheinlich in der Relegation gegen den HSV verlieren. Da steige ich lieber direkt ab … :-(

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    1. Ja, nur eine! Ich gebe zu bedenken, dass ich mit Vorberichterstattung, Spiel, Halbzeitshow etc. etwa 8 Stunden vor dem TV saß, da ist eine Packung Pringels quasi nichts … :-)

      Und ja, danke, ich hatte es bis eben erfolgreich verdrängt. Apropos verdrängt, ein Hoch meines Namens wird gerade von einem Tief Deines Namens verdrängt. Im Wetter ist also so wie im echten Leben. 😋

      Ansonsten: Herzlichen Dank!

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      1. Mich wundert eben diese eine Packung…. ich hätte mindestens zwei geschafft😁

        Äh…. hallo…. was soll das denn heißen???? Immerhin reagiert die Deutsche Bahn auf mich – da warte ich ja seit Jahren drauf. Frage wäre, ob ich, wenn ich am Sonntag oder Montag Bahn fahren würde, endlich mal pünktlich ankäme?🤗🤣

        Ansonsten: gerne😇😊

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        1. Ah, so ist das. Dann habe ich das fehlinterpretiert, was mich nicht wundert, da Fehlinterpretationen mein Fachgebiet sind. ;-)

          Ich bin in der Tat gespannt, was da so auf uns zukommt. Ich wäre schon sehr zufrieden, wenn am Montag Morgen kein Baum auf meinem Auto liegt … – ich bin noch kyrill-geschädigt.

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