Freitagsfragen #82

Freitagsfragen Frühling

Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser,

pünktlich zum Start in den Freitag starten auch die Freitagsfragen im Brüllmausblog durch in ihre 81. Ausgabe. Kinder, wie die Zeit vergeht …

Schreiten wir zur Tat, die Fragen und Antworten lauten:

1.) Was hast Du neulich Neues gelernt?

Och, das kommt ganz darauf an, wie man „neulich“ definiert. Wenn ich das zeitlich etwas großzügiger definiere, dann kann ich sagen: ziemlich viel! Ich lerne ja gerne Neues.

Neue Worte zum Beispiel. So habe ich in jüngerer Vergangenheit die Worte „Kokille“ und „rektifizieren“ gelernt. Angesichts der Fachspezifizierung des ersten Wortes, konnte ich damit leben, es nicht zu kennen, meine Unkenntnis zu Letzterem wundert mich schon eher. Ich könnte jetzt übrigens sicherlich beide Begriffe erläutern, verweise diesbezüglich aber auf die Suchmaschine eures Vertrauens. Oder Google.

Ich habe auch gelernt, dass es in jüngerer Vergangenheit eine steigende Zahl eigentlich ernstzunehmender Politiker gibt, deren Meinungen und Äußerungen mich zunehmend irritieren. Über Seehofer – wobei man sich in dem Zusammenhang das Adjektiv „ernstzunehmend“ wegdenken muss – schrieb ich gestern erst. Aber auch Ex-Bundespräsident Gauck irritierte mich kürzlich zutiefst, mit seinem Anliegen, man müsse mit Leuten vom rechten politischen Rand einfach mehr diskutieren und sie, sinngemäß, argumentativ stellen und überzeugen. Dabei übersieht Herr Gauck meiner Meinung nach den Denkfehler bzw. das Problem, dass die erwähnte Gegenseite ja eben oft gar nicht an einer entsprechenden Diskussion interessiert ist, und sich daher, wenn doch mal eine stattfindet, in erster Linie damit beschäftigt, das Gegenüber zu diskreditieren und die Argumente anzuzweifeln, um dann ihrereseits Quellen zweifelhaften Ursprungs zu zitieren. Mit einer Person vom rechten politischen Rand zu diskutieren ist also, um mal diesen alten Spruch zu zitieren, ungefähr so sinnvoll, wie der Versuch, mit einer Taube Schach zu spielen: Egal, wie gut Du Schach spielst, die Taube wird alle Figuren umwerfen, auf das Brett kacken und herumstolzieren, als hätte sie gewonnen. Daher gilt, zumindest für mich, sowohl für die Diskussion als auch für das Schachspiel: Warum sollte ich das tun?

Ich habe auch gelernt, dass mit BMW jetzt ein renommierter, deutscher Autokonzern mit dem ebenso renommierten Filmkomponisten Hans Zimmer zusammenarbeitet. Dessen Aufgabe besteht, vereinfachend gesagt, darin, Sounds für E-Autos zu komponieren. Denn die Dinger sind ja – zumindest bis zu einer gewissen Geschwindigkeit – vergleichsweise flüsterleise. Wohlgemerkt, BMW macht das – soweit ich das verstanden habe – nicht aus Sicherheitsbedenken, sondern weil der Wegfall des Motorengeräuschs das Fahrgefühl beeinträchtigen könnte …

Man denkt bei BMW also nicht: „Wir sorgen uns um unaufmerksame Mofafahrer, die gerade „Harry Potter: Wizards Unite“ spielen, während sie sich über ihre AirPods mit „Rammstein“ beschallen, weil die Gefahr besteht, dass sie unsere flüsterleisen Motoren überhören und umgeputzt werden, bevor sie wissen, wieso.“, sondern man denkt bei BMW: „Die Fahrer unserer PS-Panzer sind es gewöhnt, so ein richtig geiles Motorengeräusch zu haben und könnten das total doof finden, wenn das plötzlich fehlt. Deswegen soll ihnen auch in Zukunft ermöglicht werden, aus einer Reihe von Möglichkeiten, den satten Sound zu wählen, der ihnen das Fahren unser Elektro-Panzer mit der Reichweite eines siechen Eichhörnchens mit Lungensteckschuss erträglich gestaltet.“

Wenn also in der Gegend rund um Jamel in Zukunft die Klänge von „Stukas“ und „MP43“ die ländliche Idylle stören: Keine Sorge, das sind nur BMW.

2.) Wo findet man Dich an heißen Sommertagen?

Das kommt darauf an, wie heiß es ist. Im Normalfall findet man mich dann oft draußen im heimischen Garten, irgendwo, wo Schatten ist. Meistens mit einem Buch in der Hand. Wenn es aber so richtig, richtig heiß ist, dann habe ich dazu auch keinen Nerv mehr und halte mich lieber drinnen auf.

3.) Welchen Film muss man unbedingt gesehen haben?

Oh, da bin ich – der ich im Kino in den letzten Jahren allenfalls „Star Wars“ und „Peter-Jackson-verfilmt-etwas-von-Tolkien“ gesehen habe, genau der richtige Ansprechpartner. Außerdem zeichnen sich Filme, die man unbedingt gesehen haben muss, dadurch aus, dass sie viele eben schon gesehen haben, Geheimtipps darf man von mir also nicht erwarten. Wobei, ein Film der Kategorie „unbedingt ansehen“, den man vielleicht nicht (mehr) sofort auf Schirm hat, fällt mir dann doch ein: „Amistad“.

4.) Die Wahl der Qual: Zum Geburtstag mit unpassenden Geschenken überhäuft werden oder gar keine bekommen?

Och, ich bekomme lieber gar keine Geschenke als solche, mit denen ich nichts anfangen kann. Davon hat schließlich weder der Beschenkte, noch der Beschenkende etwas.

 

Das war es auch schon wieder. Ich wünsche allseits einen schönen Restfreitag und einen guten Start in ein hoffentlich schönes Wochenende.

Gehabt euch wohl!

 

 

 

4 Antworten auf „Freitagsfragen #82

  1. Eindeutig lieber keine Geschenke, schont die Nerven. Insbesondere bei einer Familie wie meiner, die gerne vergisst wie alt man ist. Ich wurde als ich noch Geschenke bekommen habe nicht nur mit pinken Klamotten (nein!) und ekelig süßem Parfüm (was ich generell nicht nutze) für die Altergruppe mindestens zehn Jahre jünger als ich zu geschmissen, mein Bruder hat mit 12 oder 13 Babyspielzeug (weil mein Vater das „geil“ fand) und Kinderbadeschaum bekommen. Mit 12/13 als Junge dürfte einem noch die schlecht richendste Axe-Sorte eher zusagen, würde ich mal behaupten.

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  2. Och, ich bekomme lieber gar keine Geschenke als solche, mit denen ich nichts anfangen kann. Davon hat schließlich weder der Beschenkte, noch der Beschenkende etwas.

    – Das Schlimmste ist immer noch, dass man so tun müsste, als freute man sich. Ich habe eine Menge Pflanzensamen bekommen, wie z.B. diese Kugeln zum Werfen, die sich dann aussähen. In einem Hochhaus ohnend sehr sinnvoll.

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    1. Ich habe jahrzehntelange Erfahrung darin, Geschenke wie Rammstein-Maxi-Cds (ist lange her) mit freundlichem Lächeln hinzunehmen, und mir nichts, aber auch wirklich gar nichts, anmerken zu lassen. Das geht. ;-)

      Pflanzensamen für ein Hochhaus sind in der Tat nur so semi-sinnvoll. Hätte man einen Balkon, könnte man ihn – je nach Pflnazenart – damit bepflanzen, aber … oh, bessere Idee, wenn man einen Balkon hat: Einfach von oben runterwerfen, irgendwo in die Botanik, wie beim Kölner Rosenmontagsumzug, und sich dann daran erfreuen, wenn es eine dieser Pflanzen schafft. :-)

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      1. Ich habe sogar einen sehr großen Balkon, aber der ist, wie man sich im Juni vorstellen kann, vollständig bepflanzt. Meine Mutter hat die Samen nun bei sich in den Garten geworfen.

        Was halt schade ist, die Leute geben Geld, und wenn sie meinten, man freute sich, dann schenken sie einem sowas glatt noch mal.

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