abc.Etüden KW 25/26 I

Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser,

sehr spontan gibt es von mir heute die erste Etüde für die Kalenderwochen 25 und 26. Die Etüden werden von Christiane geleitet, die Wortspende kommt von Viola und ihrem Blog viola-et-cetera.

 

„Du solltest mal dringend etwas zur Entspannung tun, Du wirkst schon wieder wütend …“

„Ich wirke nicht nur so, ich bin es. Sogar so, dass ich irgendetwas an die Wand werfen könnte.“

„Tja, nie hat man einen Frosch, wenn man mal einen braucht …“

„Bitte?“

„Na, „Froschkönig“, anyone?“

„Verstehe ich nicht …“

„Keinerlei klassische Bildung mehr, das junge Gemüse –  was ist denn nun Grund für deine Wut!?“

„Kennst Du Udo Hemmelgarn?“

„Nö – müsste ich!?“

„Bundestagsabgeordneter von der AfD.“

„Ach, dann weiß ich, warum ich den nicht kenne. Was ist denn mit dem?“

„Der hat sich – in bester Tradition seiner, na, nennen wir sie mal wohlwollend „Partei“ – ein wenig im Ton vergriffen. Jetzt sollte man meinen, dass es Ereignisse gibt, bei denen man sich nicht im Ton vergreifen kann, weil man dazu entweder seine Anteilnahme äußert oder, verdammt nochmal, einfach die Fresse hält. Im vorliegenden Fall ging es um den Absturz der beiden Tornados.“

„Schlimme Geschichte.“

„Zweifellos. Aber hier, lies mal, was Hemmelgarn dazu twittert.“

“ „Jetzt haben wir noch ein taugliches Flugzeug. Das ´Gute´ daran ist, das es in Zukunft keine weiteren Zusammenstösse in der Luft geben wird. ;-)“  – Aaalter!“

„Ja, oder!? Kurz darauf wurde der Tweet wieder gelöscht. Ein typischer Fall von mausgerutscht. Wie trüb im Hirn muss es bei dem sein?“

„Manchen ist doch echt nicht zu helfen!

„Stimmt! Und seine Ausrede, die …“

„… ist mir egal! Mal abgesehen davon: Mit dieser Orthografie schafft es der Scherge in den Bundestag?“ Ein „dass“-Fehler, „Stöße“ mit Doppel-S.“

„Tja, als AfDler sollte er eigentlich Fachmann für das Doppel-S …“

„Uuuuh …“

„Ach, ist doch so. Ich kann Dir gar nicht sagen, was ich mit manchen Leuten machen möchte …“

„Wieso denn nicht? Mir sind doch unter uns!?

„Da bin ich mir nicht so sicher. Manchmal habe ich das Gefühl, jemand hört uns zu und schreibt mit.“

„Ach, Du bist paranoid.“

 

300 Worte

 

25 Antworten auf „abc.Etüden KW 25/26 I

  1. Aha, ich wusste doch, dass der Froschkönig dich nicht vom Schreiben abhalten würde.
    Manchmal denke ich, bestimmte Politiker setzen einfach möglichst blöde Sachen in die Welt um Aufmerksamkeit zu bekommen. Das senkt leider das Niveau der politischen Diskussion erheblich, abgesehen von deinen tollen Schlaglichtern.

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    1. Mag das Wort noch so seltsam sein, letztendlich hält mich nichts vom Schreiben ab. :-) Dass das hier erst die erste Etüde ist, liegt viel mehr daran, dass ich eine Woche Urlaub hatte.

      Und ja, ich denke auch, dass so etwas mit absoluter Kalkulation passiert – zumal Twitter als Plattform für eine politische Diskussion sowieso ziemlich ungeeignet scheint.

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    1. Sehr geil! :-) Ich danke Dir! Auch wenn ich nicht jeden Tag auf die AfD schimpfen kann. Moment mal … wieso eigentlich nicht!? ;-)

      Das mit der Sonnencreme ist natürlich weiterhin misslich, aber zumindest in meinen Breitengeraden, kann ich Dir sagen, hält man es draußen ohnehin nicht lange aus.

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        1. Dann hake ich mal den Punkt „Gute Tat des Tages“ ab. ;-)

          Tatsächlich aber ist mir aufgefallen, dass ich mittlerweile deutlich mehr dazu neige, mich selbst zu zensieren, als das früher der Fall war. Und ich weiß nicht, ob mir diese Entwicklung gefällt …

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  2. Twitter hat einen viel höheren Heiterkeitsfaktor, als mich jemals geträumt hätte 🤨
    Sag mal, Sommerloch? Die Hitze?
    Und das schimpft sich „demokratisch“? Ich kann gar nicht sagen, wie schlecht es mir mit so was geht.
    (Froschkönig: Siehste, geht doch.)
    Danke und liebe Grüße
    Christiane

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    1. Nun ja, Twitter kann tatsächlich einen Heiterkeitsfaktor haben, im vorliegenden Fall ist der aber eher überschaubar. ;-) Außerdem werden die richtig großen Gedanken der Menschheit selten in 280 Zeichen gesetzt, dafür braucht man mindestens 300. ;-)

      Sommerloch? Inwiefern?

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      1. Ach, ich hatte beim Lesen kurzfristig gehofft, dieser Mausrutscher sei so ein Aufreger im Sommer, den man ansonsten gepflegt zugunsten anderer News übergangen hätte. 😉
        Nein?
        Nein.
        Okay.

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        1. Ach, Du weißt doch: „Das Netz“ regt sich gerne auf. Wer auch immer „das Netz“ sein mag. Im vorliegenden Fall finde ich die Aufregung aber ausnahmsweise auch mal berechtigt.

          Und ich, ich rege mich auch gerne auf.

          Ich hätte mich über die Annäherungsversuche der CDU an die AfD in Form diesbezüglicher Aussagen zweier CDUler in Sachsen-Anhalt sowie des Ex-Verfassungsschutz-Maaßen aufregen können.

          Ich hätte mich darüber aufregen können, dass es augenscheinlich niemanden interessiert hat, als insbesondere in den Jahren 2016 und 2017 zahllose Asylunterkünfte in Flammen aufgegangen sind, wir aber erst jetzt, nachdem ein Politiker von einem Rechten erschossen wurde, nach Meinung unseres Innen- sowie des Außenministers, ein Problem mit Rechtsterrorismus haben.

          Ich hätte mich darüber aufregen können, dass der Typ, der sich fälschlicherweise für den mehrheitlich gewählten Präsidenten der USA hält, es offensichtlich für nötig hält, einen vermeidbaren Konflikt vom Zaun zu brechen, um sich schon mal für den Wahlkampf zur nächsten Präsidentschaft in Stellung bringen zu können.

          Ich hätte mich sogar darüber aufregen können, dass ich mich heute morgen im – nach Aussage des Radios – wärmsten Ort Niedersachsens befinde.

          :-)

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          1. Ich erwarte deine Etüden dazu. Und ich rege mich gern mit dir darüber auf, darüber KANN MAN SICH NUR AUFREGEN!
            Okay, bis auf den letzten Punkt. Also ich. 😉

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          2. Dann sehe ich mich in der Pflicht, Dir mitzuteilen, dass Du diesbezüglich wohl lange warten musst. All die angesprochenen Themen sind nämlich schon nicht mehr wirklich aktuell und fallen deswegen weg. :-)

            Der letzte Punkt allerdings, der ist hochaktuell! ;-)

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          3. Das kann man so interpretieren. ;-) Ich habe aber tatsächlich weniger Freude daran, über Dinge zu schreiben, die sich schon wieder aus dem Tagesgeschehen verabschiedet haben – sonst könnte ich auch eine Etüde über Bobby Ewing unter der Dusche machen. :-)

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          4. Dem Glücklichen schlägt keine Stunde *kopfeinzieh*
            Und wie willst du da den Froschkönig unterbringen???? 😉

            Ja nee, versteh ich, gerade bei deinen Aufreg-Etüden muss es natürlich aktuell sein. Wobei ich das, was du angesprochen hast, für Dauerbrenner halte, und mir jedes Mal der hypothetische Kamm schwillt, wenn ich davon was höre oder lese.

            Gefällt 1 Person

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