Freitagsfragen #70 – Return of the Freitagsfragen

Freitagsfragen

Guten Morgen, verehrte Leserschaft,

zu den wenigen angenehmen Dingen, mit denen das neue Jahr aufwarten kann, gehört zum Einen der erste Sieg des SV Werder – yay! – und zum Anderen die Rückkehr der Freitagsfragen im Brüllmausblog. Diese hätte ich, wie der Name – der aufmerksamen Leserschaft ist dies nicht entgangen – impliziert, bereits am Freitag beantworten können. Nun bin ich aber seit einigen Tagen irgendwie inspirationsunterzuckert, weswegen ich die Beantwortung auf die längere Bank geschoben und dann dort vergessen habe. Zwar hat sich an diesem Zustand noch nichts geändert, ich schreite aber nunmehr dennoch mutig zur Tat und bitte die Leserschaft diesmal damit vorliebzunehmen, dass ich einfach nur halbwegs gerade Sätze bar jeden Esprits formuliere. Wohlan, die Fragen und Antworten lauten:

1.) Bezahlst Du lieber Bar oder mit Karte?

Ich persönlich zahle lieber in bar. Seit geraumer Zeit wird ja landauf, landab über eine gänzliche Abschaffung des Bargelds gesprochen, nur weil man das in Schweden schon fast vollständig durchgesetzt hat. Aber, nur zur Erinnerung, in Schweden isst man auch Surströmming, diesen, sagen wir mal, „intensiv“ riechenden Hering, den man zu Gustav Adolfs Zeiten, also noch vor 1632, in Salzlake eingelegt, in Dosen abgefüllt, sich selbst und seiner Gärung überlassen und dann vergessen hat, um ihn knappe vierhundert Jahre später zu „genießen“. Man muss also nicht immer etwas aus anderen Ländern übernehmen. Und wenn, dann lieber Surströmming.

Auf mich übt die Aussicht auf eine  Bargeld-Abschaffung ungefähr den gleichen Reiz aus, wie ein vergammelnder Tierkadaver am Straßenrand. Also keinen, nur um das klarzustellen.

Es mag sein, dass man damit einige Probleme eindämmt – Schwarzarbeit, Korruption etc. -, die eigentlichen Probleme – Cum-Ex-Geschäfte etc. – werden aber ohnehin schon bargeldlos abgewickelt, also was solls!? Um den volkswirtschaftlichen Schaden anzurichten, den ein Banker mit Cum-Ex-Geschäften an einem normalen Dienstag Vormittag anrichten kann, müsste ein schwarz beschäftiger Fliesenleger aber mal sehr lange auf den Knien rumrutschen. Sei es ihm also gegönnt. Dem Fliesenleger, meine ich.

Außerdem würden den Menschen sowieso wieder Alternativen einfallen, die beispielsweise Schwarzarbeit weiterhin ermöglichen. Vielleicht Zahlung in irgendwelchen nicht nachzuvollziehenden Kryptowährungen abseits vom Bitcoin, der bei gleichbleibendem Kursverlauf bald nicht mehr viel mehr wert als eine BVB-Aktie sein dürfte. Dennoch hätte ich gerne einen. Oder zwei.

Darüber stellt sich mir gerade die Frage, wie dann in Zukunft meine Kontoauszüge aussehen, wenn jede Kartenzahlung für einen Döner, ein Buch oder ein Paar Schnürsenkel darauf auftauchen. Bilden sich dann Zeltstädte vor den Kontoauszugsdruckern, weil mit Wartezeiten von mehr als sechs Monaten pro Kontoauszug gerechnet werden muss, bis man an endlich an dieses Gerät kommt?

2.) Bist Du sparsam mit Deinem Geld?

„Muss ja!“, wie der Westfale sagt. Es sei denn der Westfale hat es eilig, dann sagt er nur: „Muss!“ Mit anderen Worten: Da ich nie wirklich viel Geld besessen habe und das wohl in absehbarer Zeit auch nicht tun werde, bleibt mir gar keine andere Wahl, als sparsam mit meinem Geld hauszuhalten.

3.) Was ist Deine teuerste Anschaffung?

Das wird wohl mein neues Auto sein. Und die Reparatur für mein neues Auto … Grrrrr!

4.) Die Wahl der Qual: Arbeitslos oder überarbeitet?

Ich schätze, dann bin ich lieber arbeitslos. Bei ständiger Überarbeitung bleibt die physische und psychische Gesundheit irgendwann auch auf der Strecke. Mit Arbeitslosigkeit kenne ich mich dagegen aus, insofern ziehe ich selbige vor. Ich möchte aber klarstellen, dass das diesmal die Wahl zwischen Pest und Cholera ist.

 

Nun denn, liebe Leserinnen und Leser, das war es dann auch schon wieder. Ich wünsche allseits einen guten Wochenstart.

Gehabt euch wohl!

 

17 Antworten auf „Freitagsfragen #70 – Return of the Freitagsfragen

  1. Zu den Kontoauszügen: Es wird natürlich erwartet, daß Du Online-Banking machst und Deine Kontoauszüge in elektronischer Form abrufst. Vermutlich werden KADs zusammen mit den GAAs abgeschafft, zeitgleich mit dem Bargeld.

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    1. Aber auch wenn ich Online-Banking mache, muss ich doch in der Lage sein, Kontoauszüge auszudrucken, um ggf. Zahlungen nachweisen zu können!?

      Na ja, ich finde, es ist halt auch abseits der Kontoauszugsfrage eine dumme Idee. :-)

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      1. Ich mach‘ das nie, aber vermutlich kann man online auch einzelne Posten ausdrucken statt des gesamten Kontoauszugs. Die Zahlung beim Bäcker für zwei Mohnbrötchen muß man ja niemandem nachweisen, oder?

        Im Grundsatz gebe ich Dir recht, auch wenn ich viel mit Karte bezahle (ginge theoretisch auch bei unserem Bäcker).

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  2. Jaha, Pest und Cholera, so war die QdW auch mal angelegt. Zwischenzeitlich bin ich damit sehr weich geworden. Und manchmal fällt mir da auch einfach nichts kreatives ein.

    Die Hinweise in Deiner Beantwortung zur ersten Frage finde ich sehr spannend, darüber habe ich so noch nicht nachgedacht, doch mir fällt es doch wie Schuppen aus den Haaren. Äh Wimpern aus den Augen. Oder was. Ich denke, die Abschaffung von Bargeld ist doch sehr störungsanfällig, von Internet über Strom über Hacker und Systemausfälle. Es grenzt außerdem aus.

    Vielen Dank für’s Mitmachen und insbesondere für die Blumen!
    Übrigens ist es völlig legitim, die Freitagsfragen an einem ganz anderen tag zu beantworten, weil sie ja bloß so heißen, da ich sie am Freitag stelle. Gelle. ;)

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    1. Ja, dass die Freitagsfragen nicht unbedingt fix am Freitag beantwortet werden müssen, ist klar, aber dennoch … :-)

      Der Dank ist übrigens ganz meinerseits, ich bin froh, dass es wieder weitergeht.

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      1. Also, nach meinem unbdeutenden Dafürhalten: Ja, sicher! ;-) Registrieren is´ nich´, es reicht allgemein die Verwendung des Freitagfragen-Logos und eine Verlinkung zum Brüllmausblog.

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