Prangenten e.V. prangert an: Straßenschilder!

 

Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser,

ein paar Tage ist es her, dass der geschätzte Bloggerkollege René und ich den selbsternannten „non-profit-Haufen“ „Prangenten e.V.“ ins Leben gerufen haben. Mittlerweile sind schon mehrere Mitstreiter und Innen dazugekommen, was nichts anderes als einen Mitgliederzuwachs von mehreren hundert Prozent bedeutet. Ich bin versucht, Andrea Nahles eine Mail zukommen zu lassen, in der ich auf diesen Mitgliederzuwachs hinweise, aber ich fürchte, sie hat gerade schon genug Schwierigkeiten, da muss man ihr nicht mutwillig die Tränen in die Augen treiben.

Nun, sämtliche neuen Mitstreiter heiße ich an dieser Stelle schon mal herzlich willkommen. Herzlichen Dank an alle.

Für die, die es bislang nicht mitbekommen haben: Das Ziel von „Prangenten e.V.“ ist es, Dinge anzuprangern. Wann immer irgendwo, irgendwie, irgendetwas passiert, das es wert ist angeprangert zu werden, werden wir es tun! Und da wir den Worten auch irgendwann einmal Taten folgen lassen wollen, fange ich einfach schon mal an:

 

Autofahrer haben es ja manchmal wirklich nicht leicht. Und Autofahrer sind, aus meiner Sicht, eine ganz besondere Spezies. Diese besteht, nach meinen eigenen Erfahrungen, zu etwa einem Drittel aus Deppen. Als Beispiel sei dafür eine Fahrt zur Arbeit in der letzten Woche genannt, in der ich beispielsweise direkt nach dem Einbiegen auf eine Bundesstraße nach einer Ampel überholt wurde, ohne dass dem Nachfolgenden schon klar gewesen sein dürfte, ob ich nicht vielleicht auch rasen will, eine Fahrt, bei der ein mir Entgegenkommender zum Zwecke des Abbiegens meine Fahrbahn kreuzte, was kein Problem gewesen wäre, wenn ich nicht hätte stark abbremsen müssen, um eine Kollision zu vermeiden, und nein, ich war nicht zu schnell, eine Fahrt bei der mir auch der Klassiker begegnete, nämlich Menschen die beim Abbiegen erst bremsen und dann blinken. Der Fahrradfahrer, der mir auf der rechten Seite entgegenkam, und in mir den Gedanken „Entweder Du fährst auf der falschen Seite oder in die falsche Richtung!“ auslöste, ist zwar kein Autofahrer, sei an dieser Stelle aber mal erwähnt, um klarzustellen, dass Autofahrer nicht die einzige Verkehrsteilnehmergruppe sind, die zu nicht unwesentlichen Teilen aus Deppen  besteht.

Ein weiteres Drittel machen diese Asphalt-Rambos aus, denen Papi zum Führerschein einen nagelneuen 7er-BWM unter den Hintern schiebt. Diesen Papis sei an dieser Stelle nochmal gesagt: Das ist keine gute Idee!

Und dann bleiben als letztes Drittel noch Autofahrer wie ich. Und wie ihr alle, die ihr ähnlich unfehlbar seid wie ich. Menschen, die entspannt, besonnen, vorausschauend und fehlerfrei Auto fahren. *hüstel*

Diesen Menschen macht man seit Neuestem im in der Nähe meiner Heimtstadt gelegenen Mittelzentrum das Leben unnötig schwer. So wird dort seit geraumer Zeit an allen Ecken und Enden gebaut. Damit geht in den meisten Fällen eine alternative Straßenführung einher. Dieser alternativen Straßenführung – und eigener Dummheit – habe ich es übrigens zu verdanken, neulich mein neues Auto nicht unerheblich demoliert zu haben. Aber das ist eine andere Geschichte und soll an einem anderen Tag erzählt werden, nichtsdestotrotz werde ich mir demnächst den für Straßenbauarbeiten verantwortlichen Menschen aus der Stadtverwaltung „ausleihen“,  und ihn oder sie am Ohrläppchen auf meine noch nicht vorhandene Anhängerkupplung tackern, um anschließend mehrere tausend Kilometer über diverse Schotterstraßen des Lipperlandes zu ballern. Ich wollte es nur schon mal gesagt haben …

Nun, und manchmal geht mit der alternativen Straßenführung auch eine zusätzliche Beschilderung einher, die nun aber seltsame Blüten getrieben hat, wie gestern im Lokalteil der hiesigen Tageszeitung zu lesen war.

Was war passiert?

Nun, man hat in einer Einbahnstraße gebaut. Und die dort tätigen Arbeiter haben daher hinter das Einbahnstraßenschild ein Sackgassenschild gestellt. Allerdings recht schräg, so dass es dem einen oder anderen Autofahrer erst auffiel, als er schon in die Straße reingefahren war. Und da fängt dann das Problem an. Man kann die Straße zwar be-, aufgrund der Bauarbeiten aber nicht durchfahren, man darf aber auch nicht wieder zurück fahren, weil man sich ja in einer Einbahnstraße befindet! Hätten diverse betroffene Fahrer nicht mutwillig gegen die Straßenverkehrsordnung verstoßen und die Straße im Rückwärtsgang wieder verlassen – sie würden dort heute noch stehen und kämen weder vor noch zurück.

Die zuständige Baufirma teilte übrigens mit, dass man das Sackgassenschild immer dann aufstelle, wenn Baumaterialien geliefert werden, was schon mal zwischen 10 Minuten und mehreren Stunden dauern könne, während denen dann die Durchfahrt nicht möglich ist. Ich bin ernsthaft versucht, darauf zu bauen, dass dort morgen früh wieder Material angeliefert wird, um dann „versehentlich“ in diese Straße einzubiegen, um dann meinen Chef anzurufen und zu sagen: „Ich weiß, dass ich eigentlich arbeiten müsste, aber was soll ich machen!? Ich komme hier nicht weg, ohne gegen geltende Gesetze zu verstoßen!“

Vielleicht ist das alles aber auch nur der subtile Versuch der Stadt, Fahrverbote durchzusetzen …

16 Antworten auf „Prangenten e.V. prangert an: Straßenschilder!

  1. Du hast bei der Aufzählung der Vollspacken neben den 7er BMW noch die Audis und Mercedes dieser Welt vergessen! Diese 3 Fahrzeugtypen benötigen keinen Fahranfänger sondern haben offenbar für jeden Fahrer die durchgängige Vorfahrt und das Fahrrowdytum mitgeliefert bekommen!

    Und wie hast du jetzt Dein Auto umgestaltet? Ich prangere dieses Versäumnis der Information vehement an! Außerdem weiß ich auch immer noch nicht, wie ich denn mal anprangern kann…. ;D

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    1. Die anderen Fahrzeugtypen haben ich mit der Erwähnung des 7er BMW stellvertretend mit gemeint. ;-)

      Die Umgestaltung besteht in unschönen Beulen und Kratzern am rechten Kotflügel und der rechten Tür. Aber das ist eine andere Geschichte und soll an einem anderen Tag erzählt werden. ;-)

      Grundsätzlich sieht unser Pranger-Plan vor, mir oder René Themenvorschläge zukommen zu lassen, die wir dann zur Diskussion stellen – oder selbst diktatorisch eine Auswahl treffen – und dann kann jede/r wie sie oder er möchte einen Prangenten-Beitrag dazu schreiben.

      Sollte ein Themenvorschlag nicht mehrheitsfähig sein, so kann man aber trotzdem nach Lust und Laune darüber schreiben. Ich habe bzgl. des Straßenschilder-Beitrages auch keine Absprache getroffen.

      Eigentlich sind also alle recht frei in ihrer Gestaltung, wenn Du also etwas anzuprangern hast, dann los! :-)

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  2. Hahaha, alle verwöhnt 😉 Fahrt mal in Frankreich Auto (nein, lasst das lieber, ich glaub, die finden den Führerschein in einer Müslipackung) – da steht man *ohne jegliche Ankündigung* plötzlich mitten in einer Baustelle und 10cm vor dem eigenen Auto ist der Asphalt noch flüssig 😁

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      1. Hier in SB haben sie mal um mein parkendes Auto herum morgens um 7 Uhr eine Baustelle aufgezogen und dann die Polizei informiert, ich würde in einer Baustelle parken (vorher war da *nichts*) 🙄 Auch „spassig“ 😉

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  3. Irgendwo stand zu lesen, daß das Auge und Hirn beim Autofahren nicht mehr als XY Schilder gleichzeitig aufnehmen kann.
    Was natürlich Niemanden davon abhält gewisse Verkehrsbereiche wie einen mit Kugeln und vielerlei Geraffel behängten, amerikanischen Christbaum zu beschildern.
    Unfälle und Gesetzesverstöße vorprogrammiert.
    „Wie, Sie haben das dritte Schild links unten, in vierter Reihe, nach dem Stopschild und der 30 Zone, und zwischen den Vorfahrt achten und Achtung Baustelle Schildern ŰBERSEHEN??? Jetzt hören Sie mir aber auf!

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    1. Wahrscheinlich steht das mittlerweile schon dort. ;-) Damit wäre man dann auch jegliche Verantwortung los, ähnlich wie bei Straßenschäden. Da repariert man ja auch nicht die Straße, sondern stellt ein „Achtung, Straßenschäden!“-Schild hin und fertig. :-)

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  4. Falls Du die Idee mit dem Zwangsurlaub in der Einbahnstraßensackgasse verwirklichst, empfehle ich mindestens eine warme Decke und eine Thermoskanne heißen Tees mitzunehmen.

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