„Projekt Epilog“ von Peter Georgas-Frey – Rasanter Abschluss

Buch: „Projekt Epilog“

Autor: Peter Georgas-Frey

Verlag: Selbstverlag

Ausgabe: Taschenbuch, 423 Seiten

Der Autor: Peter Georgas-Frey ist ein 1970 geborener Autor, der mit seiner Familie seit 1999 am schönen Bodensee lebt. Er veröffentlichte bereits Erzählungen und Gedichte wie „Als Paolos Hände reden lernten“, „Soantà“ und „Zeitspuren“ sowie den Roman „Die Revolte“.

Wer mehr über den Autor und seine Bücher erfahren möchte, dem sei der Besuch seines sehr lesenswerten Blogs „literaturfrey“ empfohlen. Wer das nicht möchte, dem sei ein dortiger Besuch ebenfalls empfohlen!

Das Buch: Bei „Projekt Epilog“ handelt es sich um den dritten Teil einer Trilogie, die mit „Die Heimkehr“ begonnen und mit „Die Rückkehr“ fortgesetzt wurde, insofern können Inhaltsangabe und Rezension Spuren von Spoilern enthalten.

Wer übernimmt die Macht? Nach der vergeblichen Rettungsaktion der Aurumer scheint es, als sie ihre Geschichte auf der Erde beendet. Ist das so? Ist Chronos tot? Was wurde aus Apate? Kann der „Club“ die Macht an sich reißen, da das Machtgeflecht der Aurumer zerstört ist? Oder übernimmt Präsident Loosvelt die Führung der Welt?

Zwei Jahre stellt niemand Fragen, bis Winslow Peck einen Auftrag erhält. (Quelle: Klappentext)

Fazit: Einer der schönsten Nebeneffekte am Bloggen an sich ist meiner Meinung nach, dass man früher oder später auf ganz zauberhafte Menschen trifft, in diesem Fall auf den sympathischen Zeitgenossen Peter Georgas-Frey, seines Zeichens Autor und Blogger – oder umgekehrt – dessen Blog und literarisches Schaffen ich nun schon eine ganze Weile verfolge. An dieser Stelle, lieber Peter, meinen herzlichsten Dank für das Übersenden des Rezensionsexemplars.

Der Einstieg in den dritten Teil der Trilogie um die außerirdischen Aurumer gelingt, insbesondere aufgrund des zu Beginn eingefügten Rückblicks auf die ersten beiden Teile, problemlos. Durch den Rückblick ist es meiner Meinung nach auch möglich, den Abschluss der Trilogie zu lesen und zu verstehen, wenn man die ersten beiden Teile nicht gelesen hat. Naturgemäß muss ich von solch absonderlichem Tun – dem Lesen eines Trilogie-Abschlusses ohne Kenntnis der anderen Teile – allerdings abraten und dementsprechend der möglicherweise noch unkundigen Leserschaft zuraten, sich erst mit den ersten beiden Teilen zu beschäftigen.

Bereits der zweite Teil hat mir im Vergleich zum ersten besser gefallen und diese Entwicklung setzt sich glücklicherweise fort, „Projekt Epilog“ ist meiner Meinung nach der beste der drei Teile.

Das bedeutet jedoch nicht, dass es nichts zu kritisieren gäbe. So werde ich mit der Namensgebung einiger Charaktere einfach nicht warm. Berühmte Persönlichkeiten weichen mit ihrem Namen nur unwesentlich von realen Vorbildern ab, so gibt es beispielsweise den Präsidenten Loosvelt oder die Wirtschaftsgrößen Dezos und Rusk. Das kann man machen und irgendwann hätte ich mich auch daran gewöhnt, mein Problem ist nur, dass es nicht konsequent durchgezogen wurde, denn, nur als eines von mehreren anführbaren Beispielen, der kurz erwähnte „Whistleblower“ Edward Snowden wird namentlich nicht verfremdet. So ganz nachvollziehen konnte ich das nicht.

Positiv dagegen zu erwähnen sind die Charaktere. Hatte ich zu Beginn des Dreiteilers noch so meine Probleme mit den meisten von ihnen, weil ich mir einfach mehr diesbezügliche Tiefe gewünscht hätte, so kann ich bei „Projekt Epilog“ nicht mehr viel meckern. Insbesondere die Agentin Rosenblum hat es mir angetan. Speziell herauszuheben ist in diesem Bereich aber Apate, die im Laufe der Zeit doch eine sehr überraschende aber auch nachvollziehbare Entwicklung durchmacht, mit der ich so nicht gerechnet hätte. Auch wenn ich sie im Grunde meines Herzens immer noch für ein intrigantes Miststück halte …

Stilistisch fügt sich „Projekt Epilog“ gut in die Reihe ein. Die Handlung umfasst einen Zeitraum von etwa einem Monat und wird vom Autor in relativ kurzen Kapiteln und in meist kurzen, knappen und prägnanten Sätzen erzählt. Ein bisschen erinnert das an die Erzählweise von Ferdinand von Schirach, nur in gut und ohne den offensichtlichen Zwang, Hauptsatz an Hauptsatz reihen zu müssen. Dabei zieht das Tempo im Vergleich zu den Vorgängern nochmals deutlich an, was mir ebenfalls gut gefiel. Erwähnen muss ich allerdings so ein oder zwei Wort-, Komma- oder Kasus-Stolperer, über die ich aber insgesamt großzügig hinweggelesen habe. ;-)

Eindeutig im Vordergrund steht allerdings erneut die Geschichte. Die Ausgangslage nach Band 2 bietet die Möglichkeit, die Handlung aus Sicht der unterschiedlichsten Interessengruppen zu schildern, wovon der Autor natürlich auch Gebrauch macht, ohne, dass der Leser hier den Überblick verliert. Die Handlung überzeugt durch Spannung und, wie eben schon erwähnt, durch hohes Tempo und hat mich im Vergleich zu den ersten beiden Büchern am besten unterhalten.

Darüber hinaus bot sie für mich immer wieder Anlass, verschiedenste Schauplätze oder andere, manchmal nur nebenbei erwähnte Dinge zu googeln. So weiß ich mittlerweile viel mehr über, beispielsweise, das „Newspaper Rock State Historic Monument“ oder das „Camp Century“.

Abschließend bleibt also festzuhalten, dass der dritte Teil der Aurumer-Trilogie der beste der drei Teile ist, die Trilogie mit „Projekt Epilog“ einen würdigen Abschluss erhalten hat und ich nur empfehlen kann, sich der Trilogie zuzuwenden.

Während der zweite Teil nur so nach einer Fortsetzung schrie, fürchte ich, dass die Handlung mit „Projekt Epilog“ tatsächlich auserzählt ist, es sei denn, der Autor lässt sich noch einen „Bobby-Ewing-unter-der-Dusche“-Kniff einfallen. Allein, mir fehlt der Glaube, denn eigentlich wurden alle Fragen beantwortet.

Nun, alle, bis auf eine, nämlich die Frage, wie sich 341 Einwohner auf 525 Haushalte verteilen … ;-)

Wertung:

Handlung: 9 von 10 Punkten

Charaktere: 8,5 von 10 Punkten

Stil: 8,5 von 10 Punkten

Spannung: 9 von 10 Punkten

Gesamtwertung: 8,75 von 10 Punkten

Demnächst in diesem Blog: „Die Blausteinkriege III“ von T.S. Orgel.

6 Antworten auf „„Projekt Epilog“ von Peter Georgas-Frey – Rasanter Abschluss

  1. Ich kenne die beiden ersten Teile und, obwohl ich keine Fantasy-Freundin bin, war ich angenehm überrascht. Somit habe ich mit Vergnügen deine Rezension gelesen und freue mich sehr für und mit Peter.

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    1. Ja, ich erinnere mich, dass Du Dich seinerzeit auch zu meinen Rezensionen der ersten beiden Teile geäußert hast. Wenn dir also die beiden Bücher gefallen haben, kann ich dir den Trilogie-Abschluss nur wärmstens empfehlen.

      Und vielen Dank fürs Lob und das Lesen mit Vergnügen. ;-)

      Gefällt 1 Person

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