Buchdate #3: Die Auslosung und meine Empfehlungen

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Beim Buchdate handelt es sich um eine von wortgeflumselkritzelkram und Zeilenende ins Leben gerufene tolle Aktion, die bereits zweimal ohne meine Teilnahme stattfand. In der dritten Runde kam ich nun um eine Teilnahme nicht umhin. ;-)

Wie das Ganze funktioniert, kann man hier nachlesen.

Während ich meinerseits von der lieben Li von Lebenslichtpfade bereits drei Buchvorschläge bekommen habe – den entsprechenden Beitrag findet ihr hier – besteht meine Aufgabe nun darin, Aequitas et Veritas drei Bücher zu empfehlen.

Damit man dabei nicht völlig daneben greift, kann man sich an einigen Informationen orientieren, die das zugeloste Buchdate gemacht hat. Von Aequitas et Veritas habe ich nun z.B. erfahren, dass die letzten drei gelesenen Bücher folgende waren:

„Die geheimen Schwestern“ von Anne Fortier, was ein tolles Buch gewesen sei.

„Die Spiegelstadt“ von Justin Cronin, was großartig gefallen habe

„Talon Band 1“ von Julie Kagawa, was eher keine Begeisterung auslöste.

Unter dem Punkt der „liebsten Genres“ wurden angegeben: „Historische (Liebes-)Romane, Krimis, Thriller, Dystopien, Klassiker“

Die genannten Lieblingsautoren und Innen sind: „Jane Austen, Bernard Cornwell, Diana Gabaldon“

Und unter dem Punkt „was ich gar nicht lesen möchte“ wurde von Aequitas et Veritas angegeben: „Bücher, bei denen man auch nach Beendigung nicht weiß, was man da gerade gelesen hat; dicke Schinken mit mehr als 600 Seiten; Philosophisches und Sachtitel im Allgemeinen; Jojo Moyes und ähnliche Romane, bei denen man irgendwann tränenüberströmt auf dem Sofa sitzt; „Shades of Grey“ und ähnlichen Schund“

Schreiten wir also nunmehr zur Tat:

Schon als ich meine Teilnahme zusicherte, war mir bewusst, dass der Teil der Buchvorschläge wohl der sein würde, der mir am schwierigsten fallen würde. Das bewahrheitet sich nun erwartungsgemäß. Einmal wegen meiner Eigenschaft als Entscheidungsneurotiker. Und zweitens wegen der oben gemachten Angaben, speziell die über die drei zuletzt gelesenen Bücher und die der Lieblingsautoren, denn:

„Die geheimen Schwestern“ liegt bei mir hier irgendwo rum, nachdem ich die Lektüre des Buches nach etwa 100 Seiten entnervt aufgegeben habe. Und bei „Die Spiegelstadt“ handelt es sich um den dritten Teil einer Trilogie deren Lektüre ich nach Teil 1 aufgegeben habe, zwar nicht entnervt, aber enttäuscht. ;-)

Und die drei von Aequitas et Veritas genannten Lieblingsautoren und Innen werfen ebenfalls Probleme auf. Während ich Cornwell ebenfalls sehr gerne lese, setzt bei mir beim Namen Diana Gabaldon regelmäßig der Flucht- sowie Würgereflex ein. Idealerweise in dieser Reihenfolge. Was Jane Austen betrifft, so habe ich versprochen, nicht mehr über sie zu lästern, auch, weil ich ansonsten bei der nächstbesten sich bietenden Gelegenheit von einer ganz zauberhaften Person ausgeschimpft werde. ;-)

Also, kurz gesagt, stellt das Ganze doch eine gewisse Herausforderung dar. Anfangs wollte sich bei mir so gar keine Idee einstellen, daher klagte ich mein Leid einer anderen, ebenfalls ganz zauberhaften Person, die mich tatkräftig unterstützte, indem sie spontan ein Buch vorschlug. Schließlich fielen mir dann doch auch noch drei Bücher ein, die es wert sind, empfohlen zu werden. Also werde ich das vorgegebene Regelwerk an dieser Stelle ein wenig beugen und vier Vorschläge machen. Mehr Auswahl ist schließlich immer besser, oder!? Ich als Eintscheidungsneurotiker weiß, wovon ich spreche.

Und nun, in medias res:

Vorschlag Nummer 1: „Corpus Delicti“ von Juli Zeh

Genre: Dystopie

Inhalt:

Deutschland in der Mitte des 21. Jahrhunderts. Die Menschen leben in einer Art Gesundheits-Diktatur, die sich die METHODE nennt. Alle Krankheiten sind vollständig ausgerottet, die Menschen leben in vollkommen keimfreien Häusern und meiden die freie Natur. Im Fokus der METHODE liegt das gesundheitliche Wohl des Einzelnen, woraus das Allgemeinwohl entstehen soll. Sie legitimiert sich durch den unbedingten Überlebenswillen jedes Einzelnen.

Diese Art des sorgenfreien Lebens hat allerdings seinen Preis: Der Staat führt peinlich genau Aufsicht über die Lebensweise seiner Einwohner. Die freie Wahl eines Lebenspartners ist illegal und gehört der Vergangenheit an, sie werden von der METHODE nach immunologischem Profil vorgeschlagen. Darüber hinaus sind die Menschen verpflichtet, sich sportlich zu betätigen, z.B. indem sie festgelegte Strecken auf dem Heimtrainer laufen. Sie müssen regelmäßig Schlaf- und Ernährungberichte abgeben sowie medizinische und hygienische Proben einreichen. Der Konsum von Zigaretten, Alkohol oder sonstigen gesundheitsschädlichen Substanzen ist verboten und wird von der METHODE juristisch verfolgt bzw. bestraft.

In dieser Welt lebt Mia Holl, Wissenschaftlerin und Vernunftmensch. Sie ordnet sich im System ein und hält es für gerecht, geradezu unfehlbar. Ihr Bruder Moritz sieht es ganz anders, er fühlt sich vom System eingeengt und wünscht sich die Freiheit, auch mal unvernünftige Dinge tun und Risiken eingehen zu dürfen.

Dann folgt der große Schock: Eine Frau wird umgebracht, die Behörden können am Mordopfer die DNA von Moritz Holl sicherstellen. Mia aber weiß intuitiv, dass ihr Bruder keinen Mord begangen haben kann, schließlich kennt sie ihn so gut wie niemanden sonst. Mia muss eine Entscheidung fällen: Entweder sie glaubt daran, dass ihr Bruder ein Mörder ist, oder aber die METHODE hat einen Fehler gemacht, somit ist sie nicht unfehlbar und das ganze System müsste hinterfragt werden.

An der Seite des Rechtsanwalts Rosentreter versucht Mia schließlich doch, die Unschuld ihres Bruders zu beweisen.

Meine dazugehörige Rezension ist hier nachzulesen.

Dystopien sind eigentlich eher weniger mein Ding, „Corpus Delicti“ hat mich aber doch überzeugt. Und es hat mit 264 Seiten einen überschaubaren Umfang. :-)

Vorschlag Nummer 2: „Anders“ von Anita Terpstra

Genre: Thriller

Inhalt:

Das Leben von Alma Meester an der Seite ihres Mannes Linc und ihren Kindern Iris, 15, und Sander, 11 Jahre alt, verläuft eigentlich in ruhigen geordneten Bahnen. Bis zu einem verhängnisvollen Abend im Ferienlager.

In Vierergruppen unternehmen die Kinder eine Nachtwanderung, Sander bildet zusammen mit seinem Freund Maarten, seiner Schwester Iris und deren Freund Christiaan eine dieser Gruppen. Und plötzlich sind Sander und Maarten verschwunden, Iris und Christiaan können nicht erklären, wie es dazu gekommen ist.

Eine große Suchaktion wird gestartet. Schließlich wird Maarten von Sanders Vater Linc tot aufgefunden. Der Junge wurde augenscheinlich missbraucht. Von Sander fehlt allerdings jede Spur, er bleibt verschwunden.

Sechs Jahre später meldet sich auf einer deutschen Polizeiwache ein junger Mann und behauptet, der verschwundene Sander Meester zu sein. Überglücklich können die Eltern ihren Sohn wieder in Arme schließen. Aber während Alma einfach nur froh ist, ihr Kind wieder zu haben, kommen Linc und Iris immer häufiger Zweifel. Ist das wirklich Sander, der da jetzt unter ihrem Dach wohnt?

Für mich einer der besten Thriller des letzten Jahres. Auch und gerade weil er auf die in diesem Genre mittlerweile so beliebte überzogene Gewaltdarstellung verzichtet und eine eher subtile Spannung aufbaut. Wer meine Rezension dazu lesen möchte, kann das hier tun.

Vorschlag Nummer 4: „Der Mann im Park“ von Pontus Ljunghill

Genre: Krimi

Inhalt:

1928: Die achtjährige Ingrid Bengtsson fasst schnell Vertrauen zu dem Mann, den sie im Park kennenlernt. Kein Wunder, behauptet dieser doch, Ingrids Vater zu kennen, den sie selbst nie kennengelernt hat, und ihn sogar zu ihr bringen zu können. Das wird Ingrid zum Verhängnis. Auf dem verlassenen Gelände der aufgegebenen Djurgardswerft wird das Mädchen ermordet aufgefunden.

John Stierna, junger aufstrebender Komissar der Kriminalpolizei, ermittelt in dem Fall. Er garantiert der verzweifelten Mutter des Mädchens, den Täter zu fassen. Die Ermittlungen schreiten routiniert voran, große Erfolge sind aber nach einigen Tagen und auch nach Wochen nicht zu verzeichnen. Und obwohl Stierna immer wieder das Gefühl hat, ganz nah am Mörder dran zu sein, wird dieser doch nie gefasst…

Knapp 25 Jahre später: Stierna hat sich mittlerweile aufgrund einer im Dienst erlittenen Schussverletzung, aber auch überdrüssig von der permanenten Konfrontation mit sinnloser Gewalt, die sein Beruf mit sich führte, in das Polizeimuseum versetzen lassen und feiert dort den letzten Tag seiner Dienstzeit.

Er nimmt sich anschließend für längere Zeit ein Zimmer in einem Gasthaus abseits jeglichen Trubels. Bei sich hat er die wichtigsten Unterlagen zum Fall Ingrid Bengtsson. Denn in wenigen Tagen läuft die Frist von 25 Jahren seit dem Mord ab, der Zeitraum nach dem ein Mord in Schweden verjährt ist…

In diesem Gasthaus spürt ihn der Journalist Börje Grönwall auf, der ein Buch über aufsehenerregende ungelöste Kriminalfälle schreibt und bittet Stierna, ihm vom Fall Ingrid Bengtsson zu erzählen. Stierna lässt die damaligen Ermittlungen Revue passieren. Wurde damals etwas übersehen? Vielleicht ist es ja doch noch möglich, den Täter zu fassen? Doch die Zeit wird langsam knapp…

Auch hier liegen die Stärken des Buches unter anderem in der subtilen Spannung und dem moderaten Gewaltgrad. Die spannende Hetzjagd nach dem Mörder eines jungen Mädchens hat mich wirklich begeistert und ich warte seitdem sehnsüchtig auf Pontus Ljunghills zweites Buch. Sieh zu, Pontus! ;-) Meine Rezension zu diesem Buch kann man hier nachlesen. Gerne hätte ich im Krimigenre auch „Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert“ vorgeschlagen – sowohl Buch als auch Schriftsteller empfehle ich seit der Lektüre jedem, der es nicht hören will -, das fiel aber aufgrund seines Umfangs von 727 Seiten aus dem Raster. Lesenswert ist es dennoch. ;-)

Zusatzvorschlag Nummer 4: „Die sieben Schwestern“ von Lucinda Riley

Inhalt:

„Atlantis“ ist der Name des herrschaftlichen Anwesens am Genfer See, in dem Maia d’Aplièse und ihre Schwestern aufgewachsen sind. Sie alle wurden von ihrem geliebten Vater adoptiert, als sie noch sehr klein waren, und kennen ihre wahren Wurzeln nicht. Als er überraschend stirbt, hinterlässt er jeder seiner Töchter einen Hinweis auf ihre Vergangenheit – und Maia fasst zum ersten Mal den Mut, das Rätsel zu lösen, an dem sie nie zu rühren wagte. Ihre Reise führt sie zu einer alten Villa in Rio de Janeiro, wo sie auf die Spuren von Izabela Bonifacio stößt, einer schönen jungen Frau aus den besten Kreisen der Stadt, die in den 1920er Jahren dort gelebt hat. Maia taucht ein in Izabelas faszinierende Lebensgeschichte – und fängt an zu begreifen, wer sie wirklich ist und was dies für ihr weiteres Leben bedeutet … (Quelle: Amazon)

Da dieses Buch der Vorschlag oben erwähnter zauberhafter Person ist, kann ich dazu natürlich nichts sagen, wollte es der Vollständigkeit halber allerdings dennoch einfügen. Ein lieber Dank geht an dieser Stelle an die zauberhafte Person für die Hilfe. ;-)

Nun denn, ich hoffe doch sehr, dass unter den Vorschlägen etwas dabei ist, das auf Zustimmung stößt. Ich bin gespannt, auf welches Buch die Wahl fällt.

Jetzt werde ich mir noch ein wenig Gedanken darüber machen, welches Buch ich mir aussuche. Die entsprechende Rezension dazu gibt es dann am 01.03.2017.

Bis demnächst, gehabt euch wohl!

16 Antworten auf „Buchdate #3: Die Auslosung und meine Empfehlungen

  1. Ich gebe zu, ich musste tatsächlich Tante Wicki erstmal zum Begriff „Dystopie“ befragen, da ich davon noch nie was gehört hatte. Aber gut, wieder was gelernt und vor allem weiß ich nun, dass ich Bücher, die diesem Genre zugehörig sind, nie lesen werde. Nicht mein Ding.
    Dafür finde ich die nächsten beiden Buchempfehlungen spannend und bitte bestelle Deinem Zauberwesen Grüße, ihre Buchempfehlung ist wirklich empfehlenswert. Lucinda Riley schreibt wirklich gut, nicht nur diese Buchserie ist toll, sondern auch die anderen Bücher, die sie schon verfasst hat, sind echt lesenwert. Entspannend auf jeden Fall, aber nicht auf dem seichten Level einer Pilcher oder Jojo Moyes. Dieses Buchh habe ich bereits gelesen, ein weiteres der Schwesternbücher ebenfalls und warte aktuell auf die Lieferung der Neuerscheinung. ;D

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      1. Genau! Zukunftsromane finde ich gerade sehr spannend und schiebe immer mal wieder einen zwischen die Krimis, die ich lese. Im Moment bin ich bei „Der aufrechte Mann“ von Davide Longo. Ich bin erst bei Seite 70 oder so, aber schon schwer begeistert.

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