Challenge? Ich?

Schönen guten Abend allerseits,

für gewöhnlich stehe ich sogenannten „Challenges“ von Buchbloggern und Innen eher ablehnend gegenüber. Zumindest, was meine eigene Teilnahme an derlei „Events“ betrifft.

Einmal – natürlich – wegen des Anglizismus! ;-) Warum man so etwas nicht mehr „Herausforderung“, „Aufgabe“ oder – ein ganz verwegener Vorschlag – „Kampfansage“ nennen kann, erschließt sich mir beharrlich nicht. Aber da ich ja weiß, dass ich mit dieser Meinung mittlerweile recht allein stehe und der Kampf gegen „Service Points“ und ähnliche Überflüssigkeiten ohnehin verloren ist – vor Jahrzehnten schon -, thematisiere ich das jetzt einfach mal nicht weiter.

Der zweite Grund für meine eher ablehnende Haltung ist, dass mir solche Challenges inhaltlich oft einfach nicht zusagen. Beispielsweise könnte das Ziel, bis Jahresende mindestens X verschiedene Bücher lesen zu wollen, bei mir zu einer herbstwinterlichen Form von binge-reading ( jaaaahaa, ich weiß, ein Anglizismus!) führen, sobald ich merke, dass ich den selbst gesetzten Zielen hinterherhinke, die an amerikanische Blaubeerkuchen-Wettessen-Wettbewerbe erinnert. Meine geneigten Leser und Innen werden sich erinnern, dass ich mir in jüngerer Vergangenheit bereits genug Druck mit dem Schreiben von Rezensionen machte. Auf zusätzlichen Druck hinsichtlich irgendwelcher Leseziele sollte ich vor dem Hintergrund meiner geistigen Gesundheit also verzichten! :-)

Dennoch stolpere ich durchaus manchmal über Challenges, die ich im Grundsatz interessant finde. Kürzlich zum Beispiel stieß ich bei „wortgeflumselkritzelkram“ auf die schöne Idee der Buchweltreise. Ziel des Ganzen ist, mit seinen gelesenen Büchern nacheinander praktisch alle Staaten der Welt abzudecken, sei es, weil die Handlung in einem bestimmten Land spielt, sei es weil die/der Autor/in aus diesem Land kommt. Eine sehr interessante und ambitionierte Aufgabe, wie ich finde. Kurz dachte ich über eine Teilnahme nach, entschied mich aber doch dagegen, weil es mich in der Wahl meiner Bücher – ob bewusst oder unbewusst – zu sehr einschränken dürfte. Und es könnte zu unagenehmen Nebenwirkungen kommen: Man stelle sich vor, mir fehlte nur noch Schottland und beim einzigen Buch, was im überschaubaren Buchhandel des nahegelegenen überschaubaren Mittelzentrums diesbezüglich erhältlich wäre, handelte es sich um einen Teil irgendeiner obskuren Schottland-Sage von Diana Gabaldon! Das kann nun wirklich niemand wollen.

Nun aber – der langen Rede kurzer Sinn – bin ich auf eine Challenge gestoßen, die meine vollste Zustimmung gefunden hat und bei der ich doch tatsächlich teilnehmen werde: Die Sparschwein-Challenge, zu finden im sehr lesenswerten Blog „Tirilu„.

Kurz gesagt: Für jedes gelesene Buch wandert ein kleiner Geldbetrag in ein Glas. Oder wie in meinem Fall in ein Sparschwein. „Wie´s der Beelzebub will“, wie Malmsheimer sagt, befand sich unter vielen zauberhaften Adventskalendergeschenken nämlich ein eben solches, dass sich zu diesem Behufe gar formidabel eignen sollte.

Da ich mich strikt an die Vorgaben halte, wird das Sparschwein für jedes gelesene Buch, das zeitlich noch zu „Neuheiten“ zählt, mit 1 Euro gefüttert. Jedes gelesene SuB-Buch (Bücher, die sich länger als 2 Monate in meinem Besitz befinden) schlägt mit 2 Euro zu Buche. Und bei SuB-Senioren, also Bücher, die schon länger als zwei Jahre ihrer fachgerechten Nutzung harren, freut sich das Sparschwein über 3 Euro.

Schauen wir mal, welche Summe so im Laufe des Jahres zusammenkommt. Vielleicht ist mir bis zum Jahresende auch eine sinnvolle Verwendung für diese Summe eingefallen, Anregungen werden gerne entgegengenommen. :-)

Die ersten 2 Euro haben übrigens gerade den Weg ins Sparschwein gefunden… ;-)

Nun denn, ich verabschiede mich jetzt wieder in die Pause und mache es mir mit „Die Glücklichen“ von Kristine Bilkau gemütlich.

Bis irgendwann!

 

18 Antworten auf „Challenge? Ich?

    1. Ja, ich finde auch, dass das ´ne tolle Idee ist. Freut mich, dass Du mitmachst. Und ja, Bücher auf englisch zu lesen, ist definitiv drei Euro pro Buch wert! :-)

      Vielen Dank fürs Folgen und herzlich willkommen! ;-)

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  1. Da ich gerade heute meine erste eigene Challenge im Sinne der Buchmesseblues-Challenge starte, werde ich nicht dagegen wettern. ;) Das war meine erste Challenge und mir macht sowas Spaß, hab ich festgestellt. Was Challenges angeht, bin ich aber selbst auch sehr wählerisch und kann jeden verstehen, der sich sowas zweimal überlegt. Lesen soll in erster Linie Freude bereiten und wie viel Druck man sich macht oder entstehen lässt, liegt immer bei einem selbst. Ich finde es ganz nett, anhand einer solchen Challenge eine ungefähre Linie zu haben, was ich so als nächstes lese. Ich gehöre nämlich zur entscheidungsschwachen Sorte. ;) Wenn die Challenge-Aufgaben mich allerdings zu sehr einschränken, halte ich lieber Abstand.

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  2. Mir geht es mit derlei Herausforderungen ähnlich. Einerseits unschöne Einschränkungen, andererseits ein gewisser Lesezwang und im Endeffekt kreuzt ohnehin wieder der Lauf der Dinge, das Schicksal oder was auch immer sämtliche Pläne. Mit der Sparschwein-Challenge hat sich M. allerdings was Interessantes einfallen lassen. Nun überlege ich: Teilnehmen oder nicht? ;o)

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    1. So sieht es aus, und genau deswegen meide ich diese Dinge für gewöhnlich.

      Was die Sparschwein-Challenge angeht: Mitmachen natürlich! :-) Nein, das musst Du schon selbst wissen. Nur kein Druck! :-)

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          1. *lach* Auuußerdem, da ich mich gerade bei M umsehe, habe ich noch ein Problem: 2016 hab ich vergleichsweise wenige Titel gelesen, also lohnt es womöglich nur für einen Lolli, ähm oder eine Möhre, weil Süßkram ja im Jahr 2017 verpönt ist. ;o)

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